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19.05.2025

Risiko für Vorhofflimmern verringern

SGLT2-Hemmer sind Medikamente, die vorrangig zur Behandlung von Typ2-Diabetes und Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Eine Studie unter Mitwirkung von Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe, Chefarzt der Kardiologischen Klinik und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten, zeigt nun eine weitere Wirkungs- und Einsatzmöglichkeit auf: Die Medikamente sollen auch das Risiko für Vorhofflimmern senken.

Etwa 10 % der Deutschen sind an Diabetes mellitus erkrankt. Die Volkskrankheit lässt sich meist gut einstellen, geht aber mit einem hohen Risiko für Folgeerkrankungen einher – insbesondere für Herz-Kreislauferkrankungen, wie Herzinfarkt und Vorhofflimmern. Vorhofflimmern ist die häufigste behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung. Patienten leiden oft unter Schwindel oder einer verminderten Belastbarkeit. Die Herzleistung nimmt ab und es kann zu Luftnot, Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen.

So wurde geforscht
Im Rahmen einer kardiologischen Studie fanden Forschende nun heraus, dass die Einnahme von Diabetes-Medikamenten der Gruppe SGLT2-Hemmer, das Risiko für Vorhofflimmern bei Diabetes-Patienten senkt. Für die Studie wurden über 58.000 anonymisierte Patientendaten ausgewertet: Die Patienten wurden anhand ihrer Behandlung mit SGLT2-Hemmern und anderen Diabetes-Medikamenten in Kategorien eingeteilt. Im Anschluss wurde das Auftreten von Vorhofflimmern beobachtet und ausgewertet. Das Ergebnis: SGLT2-Hemmer waren mit einer signifikanten Verringerung des Auftretens von Vorhofflimmern verbunden. Bei Patienten, die mit SGLT2-Hemmern behandelt wurden, trat Vorhofflimmern 20 % seltener auf als bei Patienten, die mit anderen Medikamenten behandelt wurden. Andere ältere Diabetes-Medikamente, wie die Sulfonylharnstoffe, erhöhten dagegen das Vorhofflimmer-Risiko.

Neue Einsatzmöglichkeiten von Diabetes-Medikamenten
SGLT2-Hemmer wurden ursprünglich als Diabetes-Medikamente entwickelt. Nach der Beobachtung unerwarteter positiver Effekte auf die Herz- und Nierenfunktion wurde das Anwendungsgebiet der Medikamente jedoch auf die chronische Herzinsuffizienz und die chronische Niereninsuffizienz erweitert. Die Ergebnisse der aktuellen Studie deuten darauf hin, dass SGLT2-Hemmer auch eine Rolle bei der Vorbeugung von Vorhofflimmern spielen können. „Dies könnte ein neuer Ansatz in der kardio-metabolischen Therapie für Patienten mit hohem Vorhofflimmerrisiko sein – auch ohne eine zugrundeliegende Diabeteserkrankung“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe.

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