Myome und Endometriose sind nicht nur schmerzhafte Erkrankungen, sie können auch die Fruchtbarkeit der Frau beeinflussen und zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen. Über die neuesten Diagnose- und Therapieverfahren bei Myomen, Endometriose und in der Kinderwunschpraxis sprach daher Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten, und sein Team bei einer Patientinnenveranstaltung.
„Die Entstehung und Ursache von Myomen und Endometriose ist bis heute nicht genau geklärt. Dennoch gibt es eine Reihe von Diagnose- und Therapieverfahren, um diese gutartigen gynäkologischen Erkrankungen zu erkennen und den betroffenen Frauen so gut wie möglich zu helfen“, berichtete der Chefarzt. Am Marien Hospital Witten wird beispielsweise ein neues Verfahren zur Entfernung von Myomen angewendet. Dabei wird das Myom mithilfe von Radiofrequenzenergie, also mit Schallwellen, zerstört. „Bei diesem gebärmuttererhaltenden Verfahren handelt es sich nicht um eine klassische Operation. Die Sonde, die die Schallwellen abgibt, wird über die Scheide eingeführt. Dadurch entstehen keine Narben“, erläuterte Prof. Schiermeier die Vorteile in seinem Vortrag.
Genauso wie ein Myom kann auch die Endometriose starke Regelblutungen und Regelschmerzen auslösen. Auch können weitere Organe wie die Blase betroffen sein und Beschwerden verursachen. Eine wichtige Therapiekomponente ist daher die Schmerztherapie. Dr. Stephan Schulz, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Schmerz- und Intensivmedizin im Marien Hospital Witten, stellte in seinem Vortrag daher das Endometriose-Schmerztagebuch vor. Es soll der Patientin, aber auch dem behandelnden Arzt dabei helfen, den Verlauf und Erfolg der Schmerztherapie genau beurteilen zu können.
Ein weiteres Symptom beider Erkrankungen ist die gestörte Fruchtbarkeit der Frau und damit der unerfüllte Kinderwunsch. „Auch in diesem Bereich gibt es immer weitere Fortschritte. Die neuesten Verfahren ermöglichen es, sogar bei ausgeprägten Endomtriose- oder Myombefunden den Kinderwunsch umzusetzen“, so Prof. Schiermeier. Auf das Thema „Unerfüllter Kinderwunsch bei Endometriose und Myomen“ ging Donata Kubowski, Fachärztin am Kinderwunschzentrum Dortmund, genauer ein.
„Die zahlreichen Besucher der Veranstaltung zeigen uns, wie wichtig eine umfangreiche Aufklärung über das Thema ist. Viele Besucherinnen haben ihre Fragen mitgebracht, sich informiert und auch untereinander viel diskutiert – wir freuen uns, diesen Austausch mit unserer Veranstaltung erreicht zu haben“, schloss Prof. Schiermeier ab.
Bildunterschrift: Prof. Dr. Sven Schiermeier (l.), Chefarzt, Monika Kostka (2.v.l.) Oberärztin, Frauenklinik und Geburtshilfe im Marien Hospital Witten sowie Dr. Stephan Schulz (r.), Chefarzt, Klinik für Anästhesie, Schmerz- und Intensivmedizin im Marien Hospital Witten und Donata Kubowski (2.v.r.), Fachärztin im Kinderwunschzentrum Dortmund, informierten interessierte Frauen zum Thema Endometriose, Myome und Kinderwunsch.