In der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten wurde Mitte Juni die 300. Mitralklappenraffung mit der Carillon-Spange durchgeführt – ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung einer Mitralklappeninsuffizienz. Damit hat die Klinik weltweit die meisten Eingriffe dieser Art durchgeführt und ist Vorreiter in der schonenden Behandlung von Patienten mit undichten Mitralklappen.
Die Mitralklappe ist eine der vier Herzklappen. Eine undichte Mitralklappe – auch Mitralklappeninsuffizienz genannt – ist die zweithäufigste Herzerkrankung im Erwachsenenalter. Wenn die Mitralklappe nicht mehr dicht ist, fließt das mit Sauerstoff angereicherte Blut zurück in den Vorhof. Dadurch kann es zu einer Rückstauung des Blutes in die Lunge kommen, was diese belastet. Außerdem fehlt das Blut in den Organen, zu denen es eigentlich hätte fließen müssen. Um das fehlende Blut auszugleichen, muss das Herz schwerer arbeiten, wodurch es sich vergrößert. Diese Vergrößerung schwächt das Herz auf Dauer. Mögliche Folgen: Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Schädigungen weiterer Organe.
Schonendes Verfahren ohne Vollnarkose
Zur Behandlung einer Mitralklappeninsuffizienz sind zwei verschiedene Verfahren gängig: eine offene Herzoperation oder das minimal-invasive Mitral-Clipping. Das Carillon-Verfahren hingegen ist relativ neu: Dabei wird eine kleine Metallspange in die um das Herz laufende Coronarsinus-Vene eingesetzt. Dadurch verkleinert sich der Mitralklappenring, die Mitralklappe wird gerafft und so abgedichtet. Im Gegensatz zu den anderen Behandlungsmöglichkeiten ist hierfür keine Vollnarkose nötig. „Damit ist es ideal für ältere Patientinnen und Patienten mit Begleiterkrankungen, für die eine Vollnarkose ein Risiko wäre“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe, Chefarzt der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten.
Vorreiter in der Patientenbehandlung und Wissenschaft
Die Kardiologische Klinik hat weltweit die meisten Eingriffe mit dieser innovativen und schonenden Raffungs-Methode durchgeführt. Bereits seit 2021 kommt es hier bei Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz zum Einsatz. Die Experten der Kardiologischen Klinik haben auch zahlreiche Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Carillon-Eingriffs erhoben. Die daraus gewonnen Erkenntnisse werden auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt und sind Gegenstand wissenschaftlicher Veröffentlichungen.
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