Extrasystolen und Kammertachykardien | Marien Hospital Witten
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Kardiologische Klinik

Extrasystolen und Kammertachykardien (Extraschläge)

Im Unterschied zu vielen anderen Herzrhythmusstörungen handelt es sich bei Arrhythmien aus einer der Herzkammern häufig um ein bedrohliches Zeichen bei begleitender schwerer Herzerkrankung.

Extrasystolen und Kammertachykardien – Symptome

Bei sogenannten Kammertachykardien kommt es neben gelegentlichem Herzrasen und Herzklopfen auch zu plötzlichen Ohnmachtsanfällen bis hin zum plötzlichen Herztod. In solchen Situationen muss ein Notarzt Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Je früher dabei eine Reanimation durchgeführt wird, umso größer sind die Überlebenschancen. Die sofortige Wiederbelebung durch Laien oder Angehörige in Form einer Herzmassage, eventuell auch ohne Atemspende kann hierbei Menschenleben retten.

Es gibt aber auch oft junge und herzgesunde Patienten mit überwiegend angeborenen Extraschlägen oder Herzrasen aus den Herzkammern, die lediglich über Herzstolpern und Schwindel klagen.

Extrasystolen und Kammertachykardien – Ursachen

In der Mehrzahl bestehen dringend abklärungsbedürftige Herzerkrankungen wie eine schwere Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündungen, Durchblutungsstörungen des Herzens (die sog. koronare Herzerkrankung) oder auch akute Herzinfarkte. Seltener sind angeborene Herzerkrankungen wie die „hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie“ mit Ohnmachtsanfällen insbesondere bei jungen Sportlern. Andere Formen sind die sogenannte „idiopathische ventrikuläre Tachykardie“ oder das „Brugada-Syndrom“. In jedem Fall müssen plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkopen) dringend abgeklärt werden um häufiger auftretende harmlose Kreislaufprobleme von gefährlichen Herzrhythmusstörungen zu unterscheiden.

Insbesondere bei begleitenden Herzerkrankungen sind Kammertachykardien tatsächlich lebensgefährlich und müssen in allen Fällen abgeklärt und behandelt werden.

Extrasystolen und Kammertachykardien – Operative Behandlungsverfahren

Die Behandlung muss in jedem Fall individuell mit dem Patienten besprochen werden. Nach überlebtem plötzlichen Herztod oder Ohnmachtsanfällen mit bestimmten Herzerkrankungen ist in den meisten Fällen das Einpflanzen eines Defibrillators oder auch komplexerer Systeme wie z.B. ein CRT-Defibrillator notwendig. Diese Geräte erkennen lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen und beenden diese mit einem elektrischen Impuls.

Die alleinige Medikamentengabe ist in diesen Fällen nicht ausreichend. Bei wiederholten Kammertachykardien, auch unter Defibrillatortherapie, wird eine Verödung (Ablation) der elektrischen Störsignale immer früher empfohlen, um wiederkehrende Herzrhythmusstörungen zu vermeiden. Dabei handelt es sich um eine elektrophysiologische Behandlungsmethode. Dieser Eingriff wird in örtlicher Betäubung über die Leistenvenen durchgeführt. Nach zusätzlicher Gabe eines Schmerz- und Schlafmittels spürt der Patient nichts von der Untersuchung, die durchaus bis zu 2 Stunden dauern kann. Durch Wärmeerzeugung mit einem Herzkatheter an einer bestimmten Stelle der Herzmuskulatur, wird eine kleine flache Narbe erzeugt, die keinen elektrischen Strom mehr leiten kann. Da es sich bei Kammertachykardien meist um einen „elektrischen Kurzschluss“ handelt, wird mit der Erzeugung dieser Narbe quasi das verantwortliche Stromkabel durchtrennt und die Rhythmusstörung bricht zusammen. Überwiegend bei jüngeren, eigentlich herzgesunden Patienten können angeborene elektrische Störungen mit Herzrasen oder Herzstolpern in vielen Fällen durch eine gezielte Verödung der erkrankten Herzmuskelzellen geheilt werden. Medikamentöse Behandlungsversuche mit ß-Blockern oder Verapamil sind häufig nicht erfolgreich.

Operatives Behandlungsverfahren
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Während einer elektrophysiologischen Untersuchung wird das Herz dreidimensional am Bildschirm dargestellt. So kann eine millimetergenaue Plazierung der verschiedenen Katheter im Herzen erfolgen.

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