AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) | Marien Hospital Witten
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AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT)

Die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, häufig abgekürzt AVNRT genannt, betrifft normalerweise junge Menschen, kann aber auch noch im höheren Erwachsenenalter auftreten.

AVNRT – Symptome

Typisch ist ein plötzliches Herzrasen, welches aus völliger Ruhe heraus auftritt und ebenso schnell wieder verschwindet wie es aufgetreten ist. Frequenzen bis zu 220 Schlägen pro Minute sind hierbei nicht ungewöhnlich. Die Patienten haben oft das Empfinden, als ob das Herzrasen ohne äußeren Anlass wie durch das Umlegen eines Schalters ausgelöst und auch wieder beendet wird. Manchmal können Schwindel und in seltenen Fällen auch Ohnmachtsanfälle auftreten. Die meisten Patienten empfinden ein unangenehmes Pochen im Halsbereich. Da das EKG im beschwerdefreien Intervall völlig unauffällig ist, wird diese Rhythmusstörung oft erst sehr spät diagnostiziert.

AVNRT – Ursachen

Die Ursachen einer AVNRT sind angeborene Veränderungen, bei denen eine zusätzliche elektrische Leitungsbahn im Bereich des sogenannten AV-Knotens des Herzens existiert. Hierdurch kann es dazu kommen, dass sich der elektrische Impuls wie in einem Kreisverkehr dreht und dadurch zu einem stark beschleunigten Puls führt.

Lebensgefahr besteht bei dieser Herzrhythmusstörung normalerweise nicht. Die Beschwerden sind jedoch sehr unangenehm und können beispielsweise im Straßenverkehr durchaus gefährlich werden.

AVNRT – Behandlungsverfahren

Um einen rasenden Puls akut zu beenden, können sogenannte Valsalvamanöver versucht werden. Hierfür kann man stark in den Bauch pressen, gelegentlich hilft auch die Massage an der Halsschlagader im Kehlkopfbereich. Dies sollte jedoch einem Arzt überlassen werden. Sollten diese Manöver nicht helfen, wird ein Medikament injiziert. In fast allen Fällen wird der schnelle Puls hierdurch beendet.

AVNRT – Interventionelle Behandlungsverfahren

Da Medikamente in der Dauerbehandlung wirkungslos sind, ist die elektrophysiologische Untersuchung mit Verödung der zusätzlichen Leitungsbahn die Therapie der Wahl. Hierfür werden mehrere kleine Herzkatheter unter örtlicher Betäubung über Leistenvenen eingeführt und verschiedene EKGs aus dem Herzen abgeleitet. Nach Gabe eines schnell wirksamen Schmerz- und Schlafmittels wird durch Abgabe von Wärme über einen Spezialkatheter die überzählige und für die Herzfunktion überflüssige Leitungsbahn verödet.

Auch bei jungen Menschen sollte mit dieser Behandlung nicht gewartet werden, da in über 90 % der Fälle die Patienten mit diesem Eingriff komplett geheilt werden können. Nach erfolgreicher Verödung tritt diese Form der Herzrhythmusstörung nicht mehr auf.

Insgesamt sind Komplikationen bei diesem Eingriff sehr selten. Um Blutergüsse in der Leiste zu vermeiden, ist ein Druckverband mit Bettruhe für bis zu vier Stunden nach dem Eingriff notwendig. Selten kann ein Bluterguss im Herzbeutel entstehen, der in Ausnahmefällen unter örtlicher Betäubung punktiert werden muss. Die Notwendigkeit einer Herzschrittmacherbehandlung kommt in weniger als einem Prozent vor.

Herzrhythmusstörungen Kardiologie Witten AV-Knoten

Wie in einem Kreisverkehr dreht sich die elektrische Erregung im Herzen bei der AV-Knoten Reentry-Tachykardie.

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