Myome der Gebärmutter – Frauenklinik | Marien Hospital Witten
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Grafik eines Unterus mit Myomen. Daneben steht das Wort Myome
Frauenklinik | Geburtshilfe

Myome

Myome sind runde, knotige Wucherungen aus glatter Muskulatur in der Gebärmutter. Sie sind der häufigste Typ gutartiger Tumore bei Frauen – 25 bis 50 Prozent aller Frauen haben Gebärmuttermyome. In den meisten Fällen sind sie allerdings sehr klein und verursachen keine Probleme. Je nach Größe, Lage und Anzahl der Myome können sie allerdings zu starken Beschwerden führen und müssen ärztlich behandelt werden.

Was sind Myome? In einer schnellen Fragerunde mit Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe mit dem Standort Marien Hospital Witten, wird über das Thema Myome informiert.

Nachfolgend finden sich ausführliche Informationen zu den Ursachen, Symptomen und der Behandlung von Myomen. Wie Myome ohne Narben entfernt werden können, erfahren Sie hier.

Myome – Arten

Grafik der verschiedenen Myom-Arten

Die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron sind für das Wachstum der Myome verantwortlich. Wenn der Hormonspiegel in den Wechseljahren sinkt, bilden sich Myome oft zurück und verursachen weniger Beschwerden.

Myome können bis zu 10 cm groß werden und bilden sich an verschiedenen Stellen der Gebärmutter.

•    In der Muskelschicht der Gebärmutter (intramural)
•    An der Außenseite des Uterus (subserös)
•    Im Bindegewebe neben der Gebärmutter (intraligamentär)
•    In der Gebärmutterschleimhaut (submukös)
•    In der Muskelschicht des Gebärmutterhalses (Zervixmyom)
•    Alle Schichten des Uterus (transmural)

Myome – Diagnose

Um Myome zu diagnostizieren, kommen eine Ultraschalluntersuchung und das Abtasten der Gebärmutter zum Einsatz. So können die Lage und die Größe der Myome festgestellt werden. Manchmal ist zusätzlich noch eine MRT-Untersuchung nötig.

Wie werden Myome diagnostiziert? In einer schnellen Fragerunde mit Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe mit dem Standort Marien Hospital Witten, wird über das Thema Myome informiert.

Myome – Ursachen

Eine genaue Ursache für die Entstehung von Myomen ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die genetische Veranlagung relevant ist, da Frauen, deren Mutter oder Schwester bereits Myome hatten, häufiger betroffen sind. Außerdem haben Frauen mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder starkem Übergewicht sowie Frauen, die noch nicht schwanger waren, ein höheres Risiko, dass sich Myome bilden.


Bei Frauen, die Verhütungsmittel nutzen, die Hormone enthalten, wie die Antibabypille oder eine Hormonspirale, bilden sich seltener Myome, da die dort enthaltenen Hormone das Wachstum von Myomen bremsen können.

Myome – Symptome

Es gibt viele Betroffene, die gar keine Symptome haben und die Myome nicht bemerken. Je nach Größe, Lage und Wachstum können Myome aber eine ganze Reihe von Beschwerden auslösen:

•    Bauchschmerzen
•    starke und schmerzhafte Menstruationsblutungen
•    Zwischenblutungen
•    Blutgerinnsel, die mit Krämpfen einhergehen
•    Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
•    Vergrößerung des Bauchumfangs
•    Rückenschmerzen
•    Bein-, Nieren- oder Seitenschmerzen
•    Verstopfung
•    Häufiger Harndrang
•    Schwindel
•    geringere Konzentrationsfähigkeit

Myome und Schwangerschaft

In seltenen Fällen können Myome auch die Fruchtbarkeit einschränken, wenn ein Myom vor dem Eileiter liegt. Nach der erfolgreichen Entfernung des Myoms ist eine Schwangerschaft aber meist wieder möglich.
Während einer Schwangerschaft wachsen Myome schneller, da mehr Geschlechtshormone produziert werden. Myome erhöhen außerdem das Risiko einer Früh- und Fehlgeburt. Je nach Größe und Lage können sie den Geburtskanal blockieren oder Lageanomalien – wie eine Steißlage – auslösen, wodurch oft ein Kaiserschnitt notwendig wird. Es können auch frühzeitige Wehen ausgelöst werden.

Welche Symptome verursachen Myome? In einer schnellen Fragerunde mit Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe mit dem Standort Marien Hospital Witten, wird über das Thema Myome informiert.

Myome – Konservative Behandlungsmethoden

Nicht alle Myome müssen grundsätzlich behandelt werden. Wenn sie keine Beschwerden verursachen, ist es ratsam, erstmal abzuwarten, da die meisten Myome nicht schnell wachsen. Wenn allerdings Beschwerden auftreten, gibt es einige konservative Maßnahmen, die Symptome lindern. Im Myomzentrum der Frauenklinik des Marien Hospital Witten kommen folgende konservative Behandlungsverfahren zum Einsatz.

Welche Behandlungen sind bei Myomen möglich? In einer schnellen Fragerunde mit Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe mit den Standorten Marien Hospital Witten und St. Anna Hospital Herne und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe mit dem Standort Marien Hospital Witten, wird über das Thema Myome informiert.

Hormonelle Therapie

Mit einer gestagenbetonten Pille oder mit GnRH, einer das Geschlechtshormon unterdrückende Substanz, kann das Myomwachstum gehemmt werden. Diese Therapie kann jedoch nur vorübergehend stattfinden, da sie Wechseljahresbeschwerden und Knochenbrüchigkeit verursachen kann. Eine neuere medikamentöse Therapieoption ist das sogenannte Ulipristalacetat. Hierbei kommt es ebenfalls zu einer Reduzierung des Myoms.

Embolisation der Gebärmutterarterie

Bei diesem Verfahren wird von einem Radiologen ein kleiner Katheter in die Gebärmutterarterie eingeführt. Die Arterie wird mit einem künstlichem Material (Ivalonpartikel) verschlossen. Nach drei bis neun Monaten stellt sich bei einer Vielzahl der behandelten Patientinnen eine Verringerung der Myom- und Gebärmuttergröße von 40 bis 80 Prozent der Ausgangsgröße ein. Hier arbeitet die Frauenklinik eng mit radiologischen Fachärzten zusammen.

Myomzerstörung ohne Narben

Die Myomzerstörung ohne Narben, auch Radiofrequenzablation genannt, ist ein gebärmuttererhaltendes Verfahren zur Zerstörung eines Myoms, das keine Schnitte benötigt. Die Behandlung dauert ca. 10 - 15 Minuten und verläuft wie folgt:

•    Der behandelnde Arzt führt eine Sonde über die Vagina in die Gebärmutter ein.
•    Die Sonde gibt Ultraschallwellen ab und ermittelt so die Position des Myoms.
•    Ist das Myom lokalisiert, wird Radiofrequenzenergie abgegeben, wodurch es schrumpft.
•    Sollte die Patientin mehrere dieser gutartigen Geschwulste haben, wird die Sonde erneut in entsprechende Position gebracht und gibt dann wieder Energie zum Schrumpfen ab.

Nach der Behandlung bildet sich das Myom mit der Zeit zurück. Das führt dazu, dass Symptome wie starke Regelblutungen gelindert oder vollständig behoben werden.

Der Vorteil dieser Behandlung liegt vor allem darin, dass die Schallwellen über einen kurzen Zeitraum besonders heiß werden. Dadurch schrumpfen die Myome schneller und die Patientinnen empfinden weniger Schmerzen. Auch eine Vollnarkose ist ggf. nicht notwendig. Durch die schnittfreie Methode durch das Einführen über die Vagina, kann das Verfahren auch bei Patientinnen mit Kaiserschnittnarben oder einer adipösen Erkrankung angewendet werden. Da es mit dieser Methode möglich ist, an Myome in verschiedensten Lage zu gelangen, kann dadurch Frauen häufiger geholfen werden. Die Kosten für die Behandlung werden von den Krankenkassen übernommen.

Myome können gebärmuttererhaltend und narbenfrei zerstört werden. Prof. Dr. Schiermeier erklärt das neue Verfahren im Video.

Mehr Informationen über Myome erhalten Sie weiter unten auf dieser Seite.

Neben Myomen ist Endometriose eine der häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen. > Alles Wissenswerte über Endometriose erhalten Sie auf den folgenden Seiten.

Myome – Operative Behandlungsverfahren

Das Myomzentrum der Frauenklinik des Marien Hospital Witten bietet auch verschiedene operative Behandlungsverfahren für Myompatientinnen an, die im Folgenden genauer erläutert werden.

Bauchspiegelung

Bei diesem minimal-invasiven Verfahren werden ein etwa ein Zentimeter langer Schnitt in der Bauchnabelfalte und zwei weitere kleine Schnitte links und rechts in Höhe der Darmbeinschaufeln gemacht. Das Myom wird mit einer Ultraschallschere aus dem gesunden Gewebe herausgelöst und über Spezialinstrumente verkleinert sowie aus dem Bauchraum entfernt. Die Frauenklinik des Marien Hospital Witten verfügt über speziell ausgestattete OP-Säle für diese minimal-invasive Chirurgie und von der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie zertifizierte Operateure. Der große Vorteil des minimal-invasiven Verfahrens ist der schnelle Genesungsprozess und das zügige Wohlbefinden nach der Operation.

Hysteroskopische Operation

Falls ein Myom in der Gebärmutterhöhle liegt, wird es mittels einer operativen Gebärmutterspiegelung entfernt. Eine Schlinge verkleinert in Hochfrequenztechnik das Myom in kleine „Chips“. Diese werden dann einfach aus der Gebärmutterhöhle entfernt. Bei diesem Verfahren ist kein Bauchschnitt notwendig. Es kann allerdings nur angewendet werden, wenn das Myom fast vollständig in der Gebärmutterhöhle liegt.

Mini-Laparotomie

Bei diesem Verfahren erfolgt der Zugang zur Gebärmutter über einen kleinen, 4 bis 6 cm langen, waagerechten Schnitt in Höhe der Schamhaargrenze. Myome liegen in der Gebärmutter in einer Pseudokapsel. Bei diesem Verfahren werden sie durch einen CO2-Laser oder einen Argon-Beamer herausgelöst. Beide Verfahren sind äußerst gewebeschonend. Myome unter einer Größe von fünf Millimetern können mit diesen Verfahren sogar einfach verdampft werden (Myolyse). Bei Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch lässt sich die Mini-Laparotomie gut mit einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) und Eileiterdurchgängigkeit (Chromopertubation) kombinieren.

Gebärmutterentfernung

In manchen Fällen kann auch eine Gebärmutterentfernung sinnvoll sein. Die Hysterektomie oder Gebärmutterentfernung kann auf mehreren Wegen vollzogen werden. In der Frauenklinik wird der Eingriff entweder durch die Scheide (vaginal), mit einer kombinierten Technik aus Bauchspiegelung und vaginalem Vorgehen (LAVH), ausschließlich durch eine Bauchspiegelung (TLH) oder über einen Bauchschnitt durchgeführt. Welches Verfahren angewendet wird, ist vom individuellen Befund abhängig und wird in der Frauenklinik vorher ausführlich besprochen.


Myome – Was ist das und wie kann diese Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden? Bei der Online-Veranstaltung des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe am 19.03.2024 gab es Antworten rund um das Thema Myome. Neben den Vorträgen der Experten konnte viele Fragen der Patientinnen geklärt werden. Hier ist die gesamte Online-Veranstaltung zu sehen.

Welche Symptome für Myome es gibt, wen Myome betreffen und wie Myome diagnostiziert werden, stellt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten, in der digitalen Patientinnenveranstaltung „Endometriose und Myome – Aktuelle Therapien“ vor.


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