Marien Hospital Witten - Über 120 Kilo abgenommen
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Über 120 Kilo abgenommen

Über 120 Kilo abgenommen, viele weitere sollen folgen – Patient des Adipositaszentrum Witten berichtet von Magenverkleinerung

Dogukan Genc möchte anderen Mut machen: Sich Hilfe zu holen und den Schritt der OP zu wagen ist kein Versagen, sondern ein Erfolg. Auch er ist stolz, dass er den Weg gegangen ist und sich bei einem Gewicht von 300 Kilo an das Adipositaszentrum Witten gewendet hat. Ein Jahr nach der OP hat er über 120 Kilo abgenommen.

Es war im wahrsten Sinne des Wortes kein leichter Weg für den 22-Jährigen. Stark übergewichtig war er in der Kindheit nie. Erst in der Oberstufe begann die Spirale: Ein Leistungsabfall in der Schule hat zu Frust geführt, den Dogukan Genc dann mit Essen kompensiert hat. Viele Versuche, durch Diäten abzunehmen, haben nicht geholfen. Eine Freundin der Mutter hat dann den entscheidenden Impuls gegeben: Auch sie hat sich im Adipositaszentrum operieren lassen und so hat sich der gebürtige Kamener ebenfalls zu diesem Schritt entschieden. „Ich möchte gerne wieder einen normalen Alltag haben, mich ohne Probleme bewegen können und den Kontakt zu meinen Freunden wieder verbessern“, erklärte er seine Beweggründe für die OP.

Schon vor der OP – Minus 20 Kilo

Dem Schritt einer Operation geht immer eine konservative Therapie voraus. Das Adipositaszentrum Witten arbeitet mit dem Multimodalen Konzept (MMK), das eine Ernährungsumstellung, eine Bewegungstherapie sowie eine Verhaltenstherapie und den Besuch der Selbsthilfegruppe über sechs Monate umfasst. „So stehen wir auch vor der OP schon mit den Patienten im engen Austausch“, erklärt Prof. Dr. Metin Senkal, Leiter des Adipositaszentrum und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie des Marien Hospital Witten. „Erst wenn belegt ist, dass konservative Therapieverfahren dem Übergewicht keine Abhilfe verschaffen konnten, planen wir gemeinsam mit den Patienten individuell den Schritt einer Operation.“

Bei Dogukan Genc war eine Schlauchmagen-OP das Operationsverfahren der Wahl. Durch eine operative Entfernung eines Großteils des Magen wird das Magenvolumen drastisch verkleinert. Zur Vorbereitung musste er zwei Wochen vorher seine Kalorienzufuhr auf 900 Kalorien pro Tag begrenzen – 20 Kilo hat er so bereits vor der OP abgenommen.

Die behandelnden Ärzte Prof. Dr. Metin Senkal (re.) und Samer Alkhalil (li.) stehen Dogukan Genc nach der OP zur Seite.

Nach der OP – Der Weg in ein leichteres Leben

Nach der Operation war und ist weiterhin Disziplin angesagt: Erst flüssige Nahrung, dann weiche Kost und nach ein paar Wochen wieder feste Nahrung – jedoch nach wie vor nur maximal 1000 Kalorien pro Tag. „Durch den Schlauchmagen können nur noch kleine Nahrungsmengen von etwa 150 ml aufgenommen werden und das Sättigungsgefühl stellt sich schnell ein. Außerdem kommt es zu einer Umstellung der Magenhormone, sodass eine mögliche Verminderung des Übergewichts von 60 bis 80 Prozent erreicht werden kann“, erklärt Prof. Senkal die Funktionsweise des Schlauchmagens.

Das Fazit des 22-Jährigen fünf Monate nach der OP: „Ich habe so lange schon keine Süßigkeiten oder Frittiertes gegessen, aber das fällt mir gar nicht so schwer.“ Nur wenn er mit seinen Freunden Essen geht, ist es doch manchmal etwas schwieriger sich strikt an die Ernährung zu halten. Bereits 90 Kilo hat er nach fünf Monaten schon verloren und auch ohne strikten Plan funktioniert die Ernährungsumstellung für ihn sehr gut. Wichtig ist nur, dass er bei den maximal 1000 Kalorien mindestens 80 Gramm Eiweiß pro Tag und die Vitamine, die nach der OP notwendig sind, zu sich nimmt. Auch Bewegung kann er immer mehr in seinen Alltag integrieren und geht jeden Tag spazieren – entweder draußen oder zuhause auf dem Laufband.

Erfolgserlebnisse motivieren

Mit den körperlichen Erfolgen nach der OP geht es Dogukan Genc auch mental immer besser. Die kleinen Erfolgserlebnisse treiben ihn an: Es hat ihn z. B. sehr gefreut, dass die Freundin der Mutter festgestellt hat, dass er wesentlich besser Treppen laufen kann, das war ihm selber bis dahin noch gar nicht aufgefallen. Außerdem hat er im Gesicht im Verhältnis sehr stark abgenommen und die bessere Ernährung sorgt für ein reineres Hautbild. Auch der Chefarzt ist erfreut: „Tolles Zwischenergebnis – sowohl die Abnahme von 90 Kilo als auch die Verbesserung des mentalen Zustands.“

Ein Jahr nach der OP – Minus 120 Kilo

Dogukan Genc hat ein Jahr nach der Operation 120 Kilo abgenommen und geht mittlerweile mindestens drei Mal die Woche ins Fitnessstudio. Er möchte auf Sport nicht mehr verzichten: „Sport ist für mich auch mental super wichtig geworden, auch um einen Ausgleich zu haben, wenn der Tag vielleicht mal nicht so gut lief.“ Starke Knieschmerzen, wie er sie vorher hatte, kommen jetzt nur noch, wenn er gezwungener Maßen eine Sportpause einlegen muss. Sein Leben ist viel sorgloser als vor der OP. Beim Ausgehen mit Freunden weiß er, dass Strecken zum nächsten Lokal kein Problem mehr sind und mit dem Thema Ernährung hat er sich mittlerweile so intensiv auseinandergesetzt, dass auch Restaurantbesuche kein Problem mehr sind. Lange Spaziergänge gehören für ihn zum Alltag und dabei vergisst der 22-Jährige immer wieder, dass er früher schon nach ein paar Metern aus der Puste war. So viel mehr Lebensqualität zu haben, motiviert ihn, weiter zu machen.

Ein Jahr nach der OP hat Dogukan Genc bereits 120 Kilo abgenommen und führt ein leichteres Leben.

So soll es weitergehen

Für Dogukan Genc soll es weitergehen wie bisher: Er möchte weiter Kilos verlieren und Erfolge feiern. Irgendwann wird eine Hautstraffungsoperation nötig sein, aber aktuell schränkt ihn überschüssige Haut nicht ein und er möchte möglichst zwei Eingriffe vermeiden. Denn bei einer weiteren Abnahme wäre vermutlich ein weiterer Eingriff nötig. Um seine Ernährung noch weiter zu optimieren, wird er mit der Ernährungsberatung des Marien Hospital Witten sprechen. Sportlich möchte er seine Disziplin beibehalten und könnte sich vorstellen, Kampfsport zu beginnen. Langfristig möchte der 22-Jährige auch beruflich erfolgreich werden. Aktuell bewirbt er sich um einen Ausbildungsplatz. Wichtig ist es ihm, seine Geschichte zu erzählen und andere zu motivieren, sich Hilfe zu suchen. Es ist ein Erfolg sich seinen Zustand einzugestehen und sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Und der Weg in das Adipositaszentrum Witten war sein erster Schritt in ein leichteres Leben.

 

 

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