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Adipositas

Adipositas – Was ist das?

Die Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine Erkrankung, bei der sich überschüssiges Fett angesammelt hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Adipositas als chronische Krankheit anerkannt und gibt weltweit alarmierend wachsende Zahlen an.

Adipositas beginnt bei einem Body Mass Index (BMI) von über 30 kg/m². Im Laufe der Zeit vermehren sich die Fettzellen im Körper so sehr, dass die Balance zwischen Fettgewebe und übrigen Gewebe verändert ist. Die Fettzellen werden zunächst größer und nehmen dann auch in der Anzahl zu. Die Ursachen von Adipositas liegen nicht nur in der Fehlernährung und im Bewegungsmangel. Auch komplexe Ursachen wie genetische Veranlagung, Stoffwechselerkrankungen und Medikamente können zur Entstehung von Adipositas führen.

Hier gibt es Informationen, wie die Diagnose Adipositas vor dem Beginn einer Therapie gestellt wird.

Gefahren von Adipositas

Mit steigendem Grad an Adipositas ist auch das Risiko, an Folgeerkrankungen zu leiden erhöht. In erster Linie sind das Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herzkrankheiten, verschiedene Krebserkrankungen, Schlafapnoe, Wirbelsäulen-, sowie Gelenkerkrankungen. Typischerweise bestehen mehrere dieser Erkrankungen gleichzeitig und verschlimmern sich mit steigendem Body-Mass-Index (BMI). Daneben sind auch soziale, psychische und wirtschaftliche Nachteile mit Adipositas verbunden.

Adipositas ist mehr als nur ein kosmetisches Problem. Vielmehr ist sie eine anerkannte Krankheit, die zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt. Adipositas ist eine gravierende, lebenszeitverkürzende, chronische Krankheit. Etwa 650.000 Menschen in Deutschland haben eine extreme Adipositas (BMI > 40), auch Adipositas permagna genannt.

Diagnose von Adipositas

Im Vorfeld einer Adipositas-Therapie sind nach der offiziellen "S 3 Leitlinie Adipoitas Version 2.0" der AWMF (April 2014) folgende Voruntersuchungen durchzuführen:

  • Körpergröße und Körpergewicht
  • Taillenumfang
  • Klinische Untersuchungen
  • Blutdruck
  • Cholesterin
  • Harnsäure

Zudem sollten bei einer ausführlichen Anamnese die Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsgewohnheiten, Krankengeschichte, der psychische Zustand sowie die Motivation und Therapieversuche erfasst werden.

Als Maß für die Ausprägung der Adipositas wird der Body Mass Index (BMI) herangezogen. Die WHO-Klassifikation ist wie folgt:

BMI

Körpergewicht

< 18,5

Untergewicht

18,5 bis 25

Normalgewicht

25 bis 30

Übergewicht

30 bis 35

Adipositas Grad I

35 bis 40

Adipositas Grad II

> 40

Adipositas Grad III

 

Bei einem BMI von > 50 sprechen Experten auch von "Super-Adipositas".

Der BMI weist als Indikator für Adipositas einige Schwächen auf. Dennoch hat er als Paraneter den Vorteil, dass er einfach zu berechnen ist und weite Teile der Bevölkerung anwendbar ist.

Ein weiterer Parameter für die Erfassung der Ausprägung der Adipositas ist der Taillenumfang. Dieser sagt etwas über das Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Risiko aus.

Bei Frauen ist das Risiko wie folgt:

  • Erhöht: ab einem Taillenumfang von 79 cm
  • Deutlich erhöht: ab einem Taillenumfang ab 87 cm

Bei Männern ist das Risiko wie folgt:

  • Erhöht: ab einem Taillenumfang ab 93 cm
  • Deutlich erhöht: Ab einem Taillenumfang ab 101 cm

Behandlung von Adipositas

Zusammen mit Ärzten aus Witten hat sich das Team des Adipositas Znetrum Witten zum Ziel gesetzt, die Betroffenen mit der Diagnose Adipositas durch ein umfassendes Behandlungskonzept für Adipositas bei ihrem Weg aus der Fettleibigkeit zu einem gesunden Leben zu unterstützen. Dafür arbeiten wir mit einem Netzwerk aus Experten verschiedener Fachrichtungen, Kooperationspartnern und Selbsthilfegruppen zusammen.

Die konservative Behandlung der Adipositas, mit den Bausteinen Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie als kontrolliertes multimodales Konzept (MMK) über sechs Monate, ist in der Behandlung unverzichtbar.

Ernährungstherapie

Im Rahmen der Ernährungstherapie erhalten Menschen mit Adipositas eine individualisierte Ernährungsempfehlung- und beratung. Die Beratungen finden sowohl in Einzelgesprächen als auch in Gruppensitzungen statt. In erster Linie werden - angepasst an die Lebensbedingungen und die zu erreichenden Ziele - Ernährungsempfehlungen erstellt. Gleichzeitig werden Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Ernährung besprochen.

Die Ernährungstherapie in unserem Adipositas-Zentrum enstpricht den Vorgaben der Fachgesellschaften. Vor einer Operation ist es erforderlich, eine Betreuung durch einen anerkannten Ernährungsmediziner oder Diätassistenten vorzuweisen.

Bewegungstherapie

Die Bewegungstherapie hat das Ziel, den täglichen Energieverbrauch zu erhöhen. es ist wichtig, eine Art von Bewegung zu finden, die Spaß macht und die man gerne regelmäßig ausübt. Als gelenkschonende Bewegungsart bietet sich hier beispielsweise Wassergymnastik an. Außerdem sind Gruppenaktivitäten wichtig, die ebenfalls entsprechend der Bewegungsfähigkeit ausgewählt werden sollten.

In einer Gruppe kann man lernen, die Schäm zu überwinden und sich frei zu bewegen. Denn starkes Übergewicht kann zu Selbstwertproblemen, Problemen im sozialen Verhalten und sogar zu kompletter Isolation führen.

Für die Kostenübernahme einer Adipositasoperation ist es hilfreich, sein Bewegungsprofil näher zu erläutern: tägliche Bewegung im beruflichen Umfeld, Spaziergänge, sportliche Tätigkeiten.

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist ein wichtiger Teil des Konzepts, da der Umgang mit Essen und der Kalorienaufnahme je nach psychologischer Lage veränert sein kann. Essen zu sich zu nehmen kann in bestimmten Lebenssituationen emotionale Veränderungen herbeiführen und bestimmte Konflikte kompensieren.

Bei einem psychologischen Gespräch werden die Lebensgewohnheiten erötert und auch Kriterien, die einer eventuellen Adipositas-OP im Wege stehen, benannt. Für die Kostenübernahme einer Operation durch die Krankenkasse wird der Nachweis einer psychologischen Bewertung erwartet.

Krankenkassen bieten ihren Versicherten auch Programme an, die deutschlandweit als ambulante Adipositas-Therapiekonzepte unter ärztlicher Betreuung angeboten werden (Optifast, DOC WEIGHT, MOBILIS).

Sämtliche erforderlichen Therapiemaßnahmen für Adipositas und die Termine mit den zuständigen Fachärzten werden von den Ärzten der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Marien Hospital Witten mit den Patienten besprochen und koordiniert.

Adipositas - Bariatrische Operationsverfahren

Hat eine konservative Behandlung über einen längeren Zeitraum nicht den gewünschten Effekt erzielt, sind Operationsverfahren die effektivste Maßnahme zur Reduktion des Gewichts. Einer Operation müssen strukturierte, längerfristige dokumentierte Therapien vorausgehen. Außerdem sollte bewiesen werden, dass konservative Therapieverfahren nicht mehr helfen.

In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin, der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie sowie niedergelassenen Arztpraxen, bietet das Marien Hospital Witten eine risikoarme Therapie mit höchstem Standard. Dabei werden verschiedene Operationsverfahren eingesetzt. Hier wird individuell mit jedem Patienten besprochen, welche Operationsmethode genutzt wird.

Hier gibt es weitere Informationen zu den möglichen bariatrischen operativen Behandlungsverfahren:

  • Magenband
  • Schlauchmagen (sleeve gastrectomy)
  • Magenbypass (gastric bypass)

Plastisch-rekonstruktive Operationsverfahren

Nach magenverändernden Operationen kommt es häufig zu einem starken Gewichtsverlust. Eine Folge des großen Gewichtsverlusts ist überschüssige Haut an Bauch, Brust, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß. Um diese überschüssige Haut zu entfernen, gibt es unterschiedliche Operationsmöglichkeiten in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, die die Körperkontur wiederherstellen:

  • Bauchdeckenstraffung (Abdominalplastik)
  • Bruststraffung (Mastopexie)
  • Oberarmstraffung (Brachioplastik)
  • Oberschenkelstraffung und Unterschenkelstraffung
  • Gesäßstraffung
  • Schamhügelstraffung
Patientin halbiert ihr Körpergewicht nach Operation
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Adipositas-Patientin Nicole Schmidt hat bereits mehr als 80 Kilo abgenommen. Ihre ganze Geschichte lesen Sie hier.

Über 120 Kilo abgenommen
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Adipositas-Patient Dogukan Genc berichtet von seiner Magenverkleinerung. Mehr dazu lesen Sie hier.

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