Als physikalische Therapien bezeichnet man Behandlungsverfahren, bei denen physikalische Kräfte wie Wärme, Licht, Elektrik, Wasser oder Mechanik zum Tragen kommen. Dazu gehören z.B. Reizstromtherapien, Wasseranwendungen und Wärmepackungen.
Massagetherapie
Mit einer Massagetherapie können Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur gelöst werden. Sie wirkt dabei muskelentspannend, schmerzlindernd und durchblutungssteigernd auf die behandelten Körperregionen. Der Therapeut kann bei einer Massage verschiedene Techniken anwenden. Dazu gehört das Klopfen, Streichen und Kneten. Durch Massagen lassen sich Schmerzen reduzieren und verkürzte Muskeln lockern.
Manuelle Lymphdrainage
Ziel der Behandlung ist es, die reduzierte Pumpfunktion des Gefäßsystems zu unterstützen. In erster Linie dient die manuelle Lymphdrainage der Entstauung von geschwollenem Gewebe. Hierbei handelt es sich zumeist um Schwellungen an Armen oder Beinen. Physiotherapeuten verwenden dabei spezielle Handgriffe, bei denen zum Beispiel durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der Handflächen die angestaute Flüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknotenstation abtransportiert wird.
Kältetherapie
Die Kältetherapie wird häufig als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Dabei gibt es verschiedene Formen der Therapie: Kompressen, Kühlpacks, Eisbad oder Eisabreibung. Ja nach Temperatur ist die Wirkung unterschiedlich. Generell ist es jedoch so, dass durch die Kälte lokal Wärme entzogen wird – dies hat den Effekt, dass sich der Stoffwechsel vermindert und die Durchblutung an dieser Stelle heruntergefahren wird. Dadurch können Schmerzen und Entzündungen gelindert werden. Die Wirkung der Kältetherapie ist je nach Temperatur unterschiedlich. Sie wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und verbessert die Durchblutung.
Fango
Der 39-42°C warme Fango wird je nach Anordnung auf die Körpergelenke für etwa 15 bis 20 Minuten aufgetragen. Die Wärme des Fangos führt zu einer wohltuenden Gefäßerweiterung in den verschiedenen Teilen des Bewegungsapparats. Außerdem kommt es zu Veränderungen der Zellfunktionen, z.B. der Ausscheidungsfunktion der Haut, besonders was die Harnsäure betrifft, deren Ausscheidung gesteigert wird. Auf diese Weise wird eine entgiftende Wirkung eingeleitet.
Rotlicht
Bei der Rotlichttherapie wird mit Hilfe der Rotlichtlampen Infraratolicht auf die Haut abgegeben. Die infrarote Wärmestrahlung dringt wenige Millimeter tief ins Gewebe ein. Es können allerdings auch durch die Wärmeleitung das Unterhautfettgewebe, das Bindegewebe oder die Gelenke erreicht werden.
Die Therapie mit Rotlicht hat den Effekt, dass die Durchblutung der Gewebeabschnitte gesteigert wird und zudem der ganze Körper entspannt wird.
Elektrotherapie
Die Elektrotherapie nutzt die Wirkung von elektrischen Strömen auf den menschlichen Organismus. Die Anwendungsgebiete liegen hauptsächlich in der Schmerzlinderung, Durchblutungsverbesserung sowie der Aktivierung (Tonisierung und Detonisierung) der Muskulatur. Durch das Anbringen von Elektroden auf die Haut (z.B. mit Klebe- oder Saugelektroden) kann der Strom durch den Körper geleitet werden.
Magnetfeldtherapie
Mithilfe der Magnetfeldtherapie werden magnetische Wechselfelder erzeugt, die im Körper elektrische Spannungen hervorrufen. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Durchblutung und den Zellstoffwechsel. Der Sauerstoffgehalt im Zellgewebe erhöht sich, die Nährstoffversorgung der Zellen steigt, was einen erhöhten Zellstoffwechsel bewirkt und somit einen schnelleren Heilungsprozess in Gang setzt.
Ultraschall
Durch die von den Ultraschallwellen erzeugte Wärme werden die Muskeln gelockert, die Durchblutung erhöht sich und das Gewebe wird besser mit Nährstoffen versorgt. Die Ultraschalltherapie hilft nicht nur dabei, Schmerzen mit Wärme zu behandeln, sondern wirkt gleichzeitig entspannend und durchblutungsfördernd. Dadurch, dass die Wärme im Körperinneren ausgestrahlt wird, ist die Ultraschallbehandlung um einiges effektiver als andere Arten der Schmerztherapie.