Tumororthopädie

Meist handelt es sich bei Tumoren im Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates um Metastasen (Tochtergeschwülste) anderer Krebserkrankungen. Aber auch primär können hier bösartige Geschwülste entstehen. Die Metastasierung in den Knochen ist häufig, wobei wiederum die Wirbelsäule im Vordergrund steht. Neben Schmerzen kann es zu einer Verminderung der Stabilität kommen, was zu Brüchen oder erhöhtem Risiko von Brüchen führt. Operative Maßnahmen haben neben der häufig radikalen Beseitigung des Tumorgewebes somit die Stabilisierung und Schmerzverminderung zum Ziel. Meisten ist ein interdisziplinäres Vorgehen mit anderen Fachrichtungen erforderlich, um folgende Strahlen- sowie Chemotherapien oder die Behandlung des zugrunde liegenden Krebsleidens zu koordinieren

Infektionen mit Bakterien können hämatogen, das heißt ohne eindeutige erkennbare äußere Ursache auftreten. Meist ist hiervon die Wirbelsäule betroffen. Ebenso können Keime von außen in den Körper eindringen, wie z. B. bei Operationen. Trotz höchster Sterilität ist dies nicht vollständig vermeidbar. Häufig betreffen Infektionen immunschwache oder ältere Menschen. Unbehandelt kann es neben der Zerstörung von betroffenen Anteilen des Stütz- und Bewegungsapparates zur Ausbildung einer allgemeinen Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die lebensbedrohlich ist. Auch hier sind häufig ausgedehnte Operationen mit der Notwendigkeit eines interdisziplinären Vorgehens erforderlich.

Im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie werden Tumoren und Infektionen des Stütz- und Bewegungsapparates konservativ oder operativ in den jeweiligen spezialisierten Fachbereiche behandelt. Aufgrund der zum Teil komplexen Therapie- und Nachbehandlungsschemata erfolgen eine interdisziplinärer Vorgehensweise mit z. B. regelmäßigen Tumor- oder Infektionskonferenzen sowie bei Bedarf enge Absprachen innerhalb des Zentrums.