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Marien Hospital Witten
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Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

Weichteiltumor (Lipom, Sarkom und mehr)

Weichteiltumore sind eine vielfältige Gruppe von Tumoren, die im Bindegewebe, Fettgewebe, Muskeln und Nerven des Körpers entstehen. Sie können an nahezu jeder Stelle des menschlichen Körpers auftreten. Weichteiltumore können sowohl gutartig als auch bösartig sein, wobei die überwiegende Mehrheit der Weichteiltumore gutartig ist.

Lipom im Arm

Lipom im Arm

Gutartige Weichteiltumore

Zu den gutartigen Weichteiltumoren gehören:

  • Lipom (Fettgewebe)
  • Fibrom (Bindegewebe)
  • Hämangiom (Blutgefäße)
  • Schwannom (Nervenhüllen)
  • Leiomyom (glatte Muskeln)
  • Myxom (gallertartige Substanz)
  • Angiolipom (Fett- und Blutgefäße)
  • Fibrolipom (Fett- und Bindegewebe)
  • Neurofibrom (Nervengewebe)
  • Chondrom (Knorpelgewebe)

Bösartige Weichteiltumore (Sarkom)

Bösartige Weichteiltumore werden als Weichteilsarkome bzw. Sarkome bezeichnet. Der Begriff Sarkom stammt aus dem Griechischen (sarx, sarkos = Fleisch). Es gibt folgende Arten von Sarkomen:

  • Liposarkom (Fettgewebe)
  • Rhabdomyosarkom (Muskelgewebe)
  • Leiomyosarkom (Glatte Muskulatur)
  • Synovialsarkom (Gelenkgewebe)
  • Fibrosarkom (Bindegewebe)
  • Angiosarkom (Blutgefäße)
  • Maligner peripherer Nervenscheidentumor (MPNST) (Nervenscheide)
  • Ewing-Sarkom (Knochen- und Weichteilgewebe)
  • Chondrosarkom (Knorpelgewebe)
  • Undifferenziertes pleomorphes Sarkom (UPS) (verschiedene Zellen)

Risikofaktoren für Weichteiltumore

Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Weichteiltumoren gehören genetische Veranlagungen, wie das Vorliegen von Syndromen wie Neurofibromatose oder das Li-Fraumeni-Syndrom. Darüber hinaus können Umweltfaktoren wie eine frühere Strahlenexposition und bestimmte chemische Substanzen das Risiko erhöhen. Auch traumatische Verletzungen oder chronische Entzündungen können eine Rolle spielen. Darüber hinaus steigt auch mit dem Alter das Risiko für einige Weichteiltumore.

Weichteiltumor – Welche Symptome können auftreten?

Weichteiltumore können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, je nach Lage und Größe des Tumors. Häufige Symptome sind tastbare Schwellungen oder Knoten, Schmerzen – besonders wenn der Tumor auf Nerven oder andere Strukturen drückt – und in einigen Fällen Funktionseinschränkungen des betroffenen Körperteils. In fortgeschrittenen Stadien können auch allgemeine Symptome wie Gewichtsverlust oder Müdigkeit auftreten.

Weichteiltumor: Nahaufnahme einer tastbaren Schwellung am Rücken

Tastbare Schwellungen oder Knoten sind ein typisches Symptom für einen Weichteiltumor.

Weichteiltumor: Diagnose

Zur Diagnose eines Weichteiltumors führt ein Arzt eine körperliche Untersuchung durch, um den Tumor zu lokalisieren und dessen Beschaffenheit zu beurteilen. Anschließend werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt, um Größe, Lage und mögliche Ausbreitung des Tumors im umliegenden Gewebe (Metastasen) zu bestimmen. Zur genauen Diagnose ist oft eine Biopsie notwendig, bei der Gewebeproben aus dem Tumor entnommen und untersucht werden, um zu bestimmen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist.

Weichteiltumor – Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Gutartige Weichteiltumoren werden oft chirurgisch entfernt, insbesondere wenn sie Symptome verursachen oder unklar ist, ob sie sich bösartig entwickeln können. Die Operation ist in der Regel ausreichend und weitere Behandlungen sind selten notwendig.

Sarkome erfordern in der Regel eine umfassendere Therapie. Diese beinhaltet oft eine Kombination aus chirurgischer Entfernung, Strahlentherapie und möglicherweise Chemotherapie, um das Risiko der Ausbreitung zu minimieren und das Rückfallrisiko zu senken. Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Tumorgröße, -lage und des Stadiums der Erkrankung.

Dank moderner Techniken in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie ist es heute oft möglich, Tumoren vollständig zu entfernen (Resektion), ohne dass betroffene Gliedmaßen amputiert werden müssen. Bei der operativen Entfernung von Weichteiltumoren können wichtige Strukturen wie Nerven und Gefäße meist erhalten oder direkt ersetzt werden. Falls ganze Muskelgruppen entfernt werden müssen, kann die Funktion durch geschickte Umlagerung benachbarter Muskeln, Gefäße und Nerven rasch wiederhergestellt werden. Durch die Entfernung von Sarkomen können große Lücken in Haut und Gewebe entstehen. Diese können durch Lappenplastiken rekonstruiert werden.

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