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Marien Hospital Witten
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Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

Brustverkleinerung

Eine Brustverkleinerung (Mammareduktion) kann Frauen mit großen Brüsten und damit einhergehenden Beschwerden helfen, mehr Lebensqualität im Alltag zu erlangen.

Funktion und Aufbau der weiblichen Brust

Ob klein, ob groß, ob weich oder fest – Die Brust ist so individuell wie die Frau, zu der sie gehört. Zumindest von außen. Doch der innere Aufbau der Brust ist bei jeder Frau prinzipiell gleich. Die Brust besteht im Wesentlichen aus Drüsen- und Fettgewebe. Die Drüsen (Lobuli) bilden nach der Geburt eines Babys Milch, die durch die Milchgänge (Ductuli) zur Brustwarze (Mamille) fließt.

Schematische Darstellung des Aufbaus einer weiblichen Brust

Häufige Probleme bei großen Brüsten

Zu große Brüste können die Lebensqualität betroffener Frauen beeinträchtigen:

  • Nacken- und Rückenschmerzen aufgrund des zusätzlichen Gewichts
  • Hautreizungen oder -ausschläge aufgrund von Scheuerstellen, die durch die hängenden Brüste verursacht werden 
  • Probleme bei sportlichen Aktivitäten, wie z. B. Unbehagen beim Sport oder Einschränkungen bei bestimmten Bewegungen.
  • Soziale und psychologische Probleme: unerwünschte Aufmerksamkeit oder Objektivierung können das psychische Wohlbefinden von Frauen mit großen Brüsten beeinträchtigen
  • Probleme, gut sitzende Kleidung und BHs zu finden

Voraussetzungen für eine Brustverkleinerung

Eine Brustverkleinerung kann grundsätzlich bei Frauen jeden Alters durchgeführt werden. Eine Voraussetzung für eine Brustverkleinerung ist, dass das Körperwachstum abgeschlossen und die Brüste der Betroffenen voll entwickelt sind.

Brustverkleinerung – Voruntersuchungen

Vor einer Brustverkleinerung werden in der Regel mehrere Voruntersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Eingriff sicher und für die betreffende Person geeignet ist. Neben einem ausführlichen Beratungsgespräch können diese Untersuchungen können Folgendes umfassen:

Krankengeschichte

Eine gründliche Überprüfung der Krankengeschichte der Patientin ist unerlässlich. Dazu gehört die Erörterung früherer Operationen, bestehender Erkrankungen, eingenommener Medikamente und einer familiären Vorgeschichte mit Brustproblemen. Der Chirurg bespricht mit der Patientin auch die Ziele der Operation, die Erwartungen an das Ergebnis und die möglichen Risiken des Eingriffs.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung werden Größe und Form der Brust, der Zustand der Haut und der allgemeine Gesundheitszustand beurteilt. Der Chirurg wird auch die Körperhaltung beurteilen und untersuchen, wie sich das Gewicht der Brüste auf die körperliche Ausrichtung auswirkt.

Bildgebende Verfahren

Je nach Alter und Krankengeschichte können bildgebende Untersuchungen wie Mammographien oder Ultraschalluntersuchungen erforderlich sein, um das Brustgewebe genauer zu untersuchen und zum Beispiel Brustkrebs auszuschließen.

Bestimmung des Body Mass Index (BMI)

Die Berechnung des BMI hilft dabei, festzustellen, ob es zugrundeliegende Gewichtsprobleme gibt, die vor der Operation angegangen werden müssen.

Methoden zur Brustverkleinerung

Zur Brustverkleinerung ist eine Operation nötig. Sie wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert für beide Brüste zusammen zwei bis vier Stunden.

Zur Brustverkleinerung können verschiedene Operationstechniken angewandt werden, die sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patientin, der Größe der Brüste und dem gewünschten Ergebnis richten.

Bei allen Techniken werden Fett- und Drüsengewebe aus den Brüsten entnommen, die Brustwarze mit Warzenhof nach oben versetzt und bei Bedarf verkleinert. Damit entsteht eine Narbe um den Brustwarzenhof. Meist ist auch ein senkrechter Schnitt vom Warzenhof zur Unterbrustfalte notwendig. Zusätzlich kann ein Schnitt in der Unterbrustfalte erfolgen. Die verschiedenen Schnittführungen sind für die spätere Narbenbildung relevant. Grundsätzlich versucht der Operateur, so wenig Narben wie möglich zu hinterlassen.

T-Methode

Bei der T-Methode (auch Ankermethode genannt) schneidet der Arzt mit einem Skalpell um den Brustwarzenvorhof herum. Diesen Schnitt führt er unterhalb der Brustwarze senkrecht nach unten bis zur Unterbrustfalte. Dort schneidet er nochmal in waagrechter Linie. So entsteht ein T-förmiger Schnitt. Nach der Gewebeentnahme versetzt der Chirurg die Brustwarze mit dem Brustwarzenvorhof nach oben und näht die Operationswunden zu.

Schematische Darstellung der T-Methode zur Brustverkleinerung

L-Methode

Die L-Methode folgt demselben Prinzip wie die T-Methode. Der einzige Unterschied: Der Chirurg macht hier den waagrechten Schnitt in der Unterbrustfalte nur zu einer Seite. So entsteht statt eines T-förmigen ein L-förmiger Schnitt.

Schematische Darstellung der L-Methode zur Brustverkleinerung

I-Methode

Bei der I-Methode (auch Pilzmethode genannt) macht sich der Arzt die Grenze zwischen normaler Haut und Brustwarzenvorhof zunutze. Er schneidet um den Vorhof herum und führt das Skalpell wie bei der T-Methode senkrecht nach unten. Der waagrechte Schnitt in der Unterbrustfalte bleibt bei dieser Methode aus.

Schematische Darstellung der I-Methode zur Brustverkleinerung

O-Methode

Der plastische Chirurg beschränkt sich hier bei der Schnittführung auf einen Rundschnitt um den Brustwarzenvorhof. Damit ist die O-Methode diejenige mit den kleinsten Narben. Weil man aber durch den kleinen Schnitt nicht viel Gewebe entfernen kann, eignet sie sich nur für kleine Mammareduktionen.

Schematische Darstellung der O-Methode zur Brustverkleinerung

Nach dem Eingriff

Je nach Ausmaß der Operation müssen Patientinnen in der Regel mehrere Tage stationär aufgenommen werden. Für die erste Zeit nach der Brustverkleinerung müssen Frauen zudem einen speziellen Stütz-BH tragen. Dieser verhindert, dass Zug auf die Wunde ausgeübt wird und dass sich die Brüste während des Heilungsprozesses verformen. Der Stütz-BH sollte mindestens sechs Wochen lang rund um die Uhr getragen werden.

Schwellungen und Verfärbungen nach der Operation sind ganz normal. Diese bilden sich von selbst nach einiger Zeit zurück. Bis dahin kann man das endgültige ästhetische Ergebnis nicht überprüfen. Dies ist erst ungefähr drei bis hin zu zwölf Monate nach der Brustverkleinerung möglich.

Darüber hinaus sollten sich Patientinnen bewusst machen, dass Narben zurückbleiben. Auch die Stillfähigkeit kann nach einer Brustverkleinerung beeinträchtigt sein.

Häufige Fragen

Wann kommt eine Brustverkleinerung infrage?

Insbesondere für Frauen, die einen hohen Leidensdruck durch Rücken- oder Nackenschmerzen haben, kann eine Brustverkleinerung sinnvoll sein.
Wie alt sollte man für eine Brustverkleinerung sein? Eine Brustverkleinerung kommt grundsätzlich in jedem Alter infrage, sofern betroffene Frauen allgemein gesund sind. Die Brustverkleinerung wird jedoch in der Regel frühestens dann durchgeführt, wenn das Brustwachstum vollständig abgeschlossen ist.

Kann die Brust nach dem Eingriff wieder größer werden?

Das entfernte Brust- und Fettgewebe kann nicht von selbst nachwachsen. Grundsätzlich ist eine Brustverkleinerung dauerhaft. Jedoch wirken sich der individuelle Lebensstil und der natürliche Alterungsprozess unweigerlich auf den menschlichen Körper aus und kann auch dazu führen, dass sich die Brust im Laufe der Jahre verändert und absinkt. Treten die vorherigen Probleme wieder auf, kann ein erneuter Eingriff eine Option sein.

Kommt eine Brustverkleinerung auch für Männer infrage?

Unter Umständen kann die Brustreduktion auch bei einem Mann nötig sein. Nämlich dann, wenn sich die Brust vergrößert und weiblich aussieht. Diese sogenannte Gynäkomastie stellt meist eine enorme Belastung für die betroffenen Männer dar.

Wie viel kostet eine Brustverkleinerung?

Patientinnen müssen die Kosten für eine Brustverkleinerung nicht immer selbst tragen. In manchen Fällen können die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Hierbei entscheiden die Versicherer von Fall zu Fall, ob alle Bedingungen für eine Kostenübernahme vorliegen. Grundsätzlich ist eine wichtige Voraussetzung für die Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen, dass eine bestätigte medizinische Notwendigkeit des Eingriffs gegeben ist.

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