In diesem Sommer stand für die Jungunternehmer von „Wood´n´good“ ein offizieller Termin im Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum auf dem Plan. Die Schülerfirma des Pestalozzi Gymnasiums in Herne übergab eine Spende in Höhe von 200 Euro an die Klinik für Kinderchirurgie. Das Geld stammt aus der Abwicklung der Schülerfirma, die die neun Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe über ein zweijähriges Schulprojekt aufgebaut und professionell betrieben haben. Das Geld soll den Klinikclowns zu Gute kommen, die auf der kinderchirurgischen Station des Marien Hospital Herne für Abwechslung im Klinikalltag sorgen.
Prof. Dr. Ralf-Bodo Tröbs, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, ist beeindruckt: „Wir freuen uns sehr über die Zuwendung der Schülerinnen und Schüler. Die Klinikclowns sind für unsere jungen Patienten eine willkommene Ablenkung zu den klinischen Abläufen. Dass das Geld in einer von Schülern gegründeten Firma erwirtschaftet wurde, ist wirklich etwas ganz Besonderes.“
Zwei Jahre haben sich Hanna Lettow und ihre Mitschüler mit dem Projekt „Schülerfirma“ beschäftigt. In der achten Klasse stand zunächst die Theorie auf dem Stundenplan, in der neunten Klasse ging es an die praktische Umsetzung. Dabei erarbeiteten die Unternehmensgründer nahezu selbstständig alles, was es für eine gelungene Unternehmensführung braucht. Dazu zählten z. B. eine professionelle Buchhaltung sowie der Aufbau von Vertriebskanälen, aber auch das Marketing. Zunächst musste jedoch eine Unternehmensidee gefunden werden.
„Wir haben die Firma „Wood´n´good“ gegründet. Unsere Produkte bestehen alle aus Holz, z. B. Weihnachts- und Osterdeko, USB-Sticks mit Holzummantelung oder Geschenkanhänger“, berichtet Hanna Lettow. Produziert wurden die Artikel in Kooperation mit der Wewole Stiftung, die Menschen mit Behinderung unterstützt. Als Vertriebskanäle nutzten die Schüler Weihnachtsmärkte und Schulveranstaltungen. Aus dem Projekt haben die Jungunternehmer viele Erfahrungen mitgenommen: „Es war sehr interessant selbst zu sehen, was auf dem Markt ankommt und Einblicke in die Geschäftswelt zu erhalten. Darüber hinaus hat man Teamfähigkeit gelernt, weil man mit vielen Personen zu tun hatte, die man vorher nicht kannte“, so die 15-Jährige.
Das Projekt ist an das Programm „Junior“ angeschlossen, das Schüler bei der Gründung einer Schülerfirma unterstützt. Die Idee der Herner Schüler und ein zehnseitiger Geschäftsbericht kamen so gut an, dass sich das Unternehmen als eines von zehn für den Landeswettbewerb NRW qualifiziert hat. Zum Schuljahresende wird das Firmenprojekt nun beendet.
Die Entscheidung, was mit den Einnahmen geschehen soll, fiel auf sehr unternehmerische Art und Weise: „Wir haben zum Jahresanfang Aktien für unsere Firma verkauft. Bei der letzten Aktionärsversammlung wurde über den Verwendungszweck der Einnahmen abgestimmt. Der Vorschlag, das Geld für die Unterstützung der Klinikclowns zu verwenden, wurde von der Mehrheit angenommen“, berichtet die Schülerin des Pestalozzi Gymnasiums.