Marien Hospital Witten - Angeborene Bauchwandspalten (Gastroschisis / Omphalozele)
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Klinik für Kinderchirurgie

Angeborene Bauchwandspalten (Gastroschisis / Omphalozele)

Unterschieden werden zwei ganz unterschiedliche Formen der angeborenen Bauchwandspalten.

Gastroschisis

Der Darm schwimmt vor der Geburt im Fruchtwasser. Er ist von keiner Hülle bedeckt. Bei einigen Kindern kann sich ein fester und relativ starrer Belag über dem Darm ausbilden. Mit Ausnahme sekundärer Darmatresien sind weitere Begleitfehlbildungen eher selten. Diese komplexen Formen der Gastroschisis mit Darmwandbelag sind deutlich schwieriger zu behandeln als "einfache" Gastroschisen

Omphalozele

Hierbei handelt es sich um einen Nabelschnurbruch des ungeborenen Kindes, bei dem einige Organe wie Leber und Darm durch die Bauchdecke nach außen treten. Unbehandelt sind Herzfehler und überzählige Chromosomen (Trisomie) nicht selten.

Gastroschisis / Omphalozele – Diagnose

Fast immer wird die Diagnose im pränatalen Ultraschall gestellt. Geburtshelfer empfehlen dann meist eine Geburt mittels Kaiserschnitt (Sectio caesarea). Dabei ist es meist nicht von Vorteil, das Kind zu zeitig zu entbinden. Der geplante Geburtstermin sollte möglichst nach der 34. Schwangerschaftswoche oder, wenn möglich, später liegen.

Gastroschisis / Omphalozele – Operative Behandlungsverfahren

Beide Formen des Bauchwanddefektes bedürfen der chirurgischen Korrektur, die eine Rückverlagerung der Eingeweide in die Bauchhöhle sowie den Verschluss des Bauchwanddefektes beinhaltet.

Hauptproblem ist bei manchen Kindern das Missverhältnis zwischen der oft recht kleinen Bauchhöhle und dem Volumen der vorgefallenen Organe. Nach Rückverlagerung kann ein Anstieg des Gewebedrucks (sogenanntes Kompartmentsyndrom) der Bauchhöhle resultieren.

In Anbetracht der Größe der vorgefallenen Organe kommen drei wesentliche Operationsprinzipien vorrangig in Betracht:

  • Rekonstruktion der Bauchwand und der Haut
  • Einsetzen eines Gewebeersatzes (Patches) - in der Klinik für Kinderchirurgie werden hier biologisch resorbierbare Substitute verwendet. Der Patch schafft mehr Raum im Bauch.
  • Zeitweiliges Aufsetzen eines Silos, das die Bauchorgane zunächst bedeckt und schützt. Die Eingeweide werden dann schrittweise in den Bauch verlagert und es erfolgt nach Anpassung der Größe der Bauchhöhle der Bauchdeckenverschluss.

Besonders Kinder mit Gastroschisis benötigen einige Wochen Zeit, bis der Darm ausreichend arbeitet. Für diese Zeit wird eine Ernährung über die Vene (parenterale Ernährung) erforderlich.

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