Hierbei handelt es sich um eine häufigere Fehlbildung (20 Fälle auf 10.000 Geburten), die fast ausschließlich Jungen betrifft.
Hypospadien gehen häufig mit einer leichten Verkürzung und Verkrümmung des männlichen Gliedes einher. Die Vorhaut ist an der Penisunterseite meist nicht geschlossen und die Harnröhrenmündung ist bei vielen Betroffenen sehr eng. Auf einen begleitenden Hodenhochstand muss geachtet werden.
Es können verschiedene Grade einer Hypospadie unterschieden werden, die mit einem unterschiedlichen chirurgischen Aufwand zu korrigieren sind. Anatomisch unterscheidet man nachfolgende Formen:
Als günstiges Alter für die Operation hat sich aus medizinischer und psychologischer Sicht die Zeitspanne zwischen dem 8. und 12. Lebensmonat erwiesen. Diese ist die Zeit vor dem Laufen lernen und eine konkrete Erinnerung wird nicht zurückbleiben.
Die Behandlung zielt auf eine Aufrichtung des Penis und eine Verlängerung der Harnröhre bis in Höhe der Eichel hin. Dazu kann fast immer Haut vom Penis verwendet werden. Nur in seltenen Fällen, wie zum Beispiel bei Wiederholungseingriffen, kann im Einzelfall Mundschleimhaut zum Einsatz kommen.
Die Zeitspanne der ersten Wundheilung wird durch eine externe Harnableitung über eine Urinableitung direkt aus der Harnblase (suprapubischer Katheter) überbrückt. Zwei bis drei Tage nach der Operation erfolgt ein Wechsel des Schornsteinverbandes am Penis. Diesen kleinen Eingriff empfehlen wir in Kurznarkose durchzuführen.