12 bis 16 Mal pro Minute – so oft atmet ein gesunder Erwachsener Mensch pro Minute ein und aus. Unter Belastung kann die Leistung unserer Lunge sogar bis auf 50 Mal pro Minute ansteigen. Eine gesunde Lunge ist elementar für eine reibungslose Sauerstoffversorgung und vollbringt dafür täglich Höchstleistungen. Ist die Lunge nicht fit, macht sich das sehr schnell bemerkbar. Im Rahmen des WAZ Medizinforums, das am 01. Oktober stattfand, gaben drei Experten des Marien Hospital Witten Einblicke in die Diagnose und Behandlung der häufigsten Erkrankungen der Atemwege. Sie klärten über die entsprechenden Krankheitsbilder auf und beantworteten Fragen zu den Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten. Zudem berichtete eine Lungenkrebs-Patientin über ihre Behandlung.
Zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege, die im Marien Hospital Witten diagnostiziert und behandelt werden, zählen u. a. Lungenentzündungen, Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) und Lungenkrebs. Betroffene sind in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit häufig eingeschränkt, durch die Erkrankung wird die Luft bei Belastungen knapp. Lungenkrebs ist sogar lebensbedrohlich. Krankheiten der Atemwege betreffen alle Altersklassen. Ein ungesunder Lebenswandel kann zudem im Erwachsenenalter zur Entstehung verschiedener Lungenerkrankungen beitragen.
Von akut bis chronisch – wenn COPD und Co. das Atmen schwer machen
Wie überlebenswichtig eine intakte Lunge ist, wird meist dann deutlich, wenn sie nicht richtig funktioniert. Starke, anhaltende Hustenanfälle bei COPD oder einer Lungenentzündung können Panik auslösen, wenn die Luft weg bleibt. Lungenerkrankungen müssen rechtzeitig erkannt und frühzeitig behandelt werden, um solchen Situationen vorzubeugen und langfristige, unter Umständen lebensbedrohliche Schädigungen der Lunge zu vermeiden. COPD zählt zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen der Atemwege. Sie entwickelt sich meist aus einer chronischen Bronchitis, die durch langjähriges Rauchen begünstigt werden kann. Eine Lungenentzündung hingegen entsteht aufgrund einer Infektion mit Viren oder Bakterien. In seinem Vortrag stellte Dr. Ulrich Wilke, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, diese Krankheitsbilder der Atemwege vor und ging auf die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten ein.
Fleck auf der Lunge – was nun?
Bis sich der Lungenkrebs mit Symptomen bemerkbar macht, ist er meist schon weiter fortgeschritten. Auf Röntgenaufnahmen zeigen sich zu diesem Zeitpunkt bereits Schatten auf den Lungenflügeln. Besonders Raucher haben ein hohes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Doch nicht jede Veränderung der Lunge muss bösartig sein, auch gutartige Lungentumore oder Rückstände von Lungenentzündungen können für die Schatten auf der Lunge verantwortlich sein. Um eine Diagnose zu stellen, kommen im Marien Hospital Witten sehr schonende, moderne Verfahren mit Ultraschall-Unterstützung zum Einsatz. In ihrem Vortrag erläuterte Dr. Monika Segelbacher, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, diese Diagnosemöglichkeiten. Im Anschluss berichtete eine Patientin über ihre Lungenkrebs-Erkrankung, die durch einen Zufallsbefund frühzeitig im Marien Hospital Witten erkannt und erfolgreich therapiert werden konnte. Dafür erfolgte zunächst eine eingehende Diagnostik mit anschließender individueller Therapieplanung.
Atemübungen bei Lungenerkrankungen
Bei chronischen Lungenerkrankungen spielen physiotherapeutische Maßnahmen neben der ärztlichen Behandlung eine wichtige Rolle. Mit Hilfe von gezielten Atemübungen und einer gesunden Lebensweise lassen sich erkrankungsbedingte Beschwerden lindern. Physiotherapeutin Claudia Bartschek, Leitung des Zentrum für Prävention, Therapie, Rehabilitation und sportmedizinische Diagnostik der St. Elisabeth Gruppe – Standort Marien Hospital Witten, erklärte zunächst, was Lungenpatienten für sich selbst tun können. Im Anschluss wurden Referenten und Teilnehmer bei verschiedenen praktischen Atemübungen aktiv.
BU: Die Referenten des WAZ Medizinforums und eine Patientin informierten über Erkrankungen der Atemwege.