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Marien Hospital Witten
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Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie

Kropf / Struma

Die Struma, umgangssprachlich auch Kropf genannt, beschreibt eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse.
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich im Halsbereich an die Luftröhre schmiegt. Sie ist für einen Großteil der lebenswichtigen Stoffwechselprozesse im Körper zuständig. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den Kreislauf, den Stoffwechsel, das Wachstum, den Energiehaushalt und das psychische Wohlbefinden. Die Hormone werden aus Eiweiß und Jod produziert. Allerdings kann der menschliche Körper Jod nicht selbst produzieren und muss es daher über die Nahrung aufnehmen.

Kropf / Struma – Ursachen

Jodmangel ist die häufigste Ursache für die Bildung eines Kropfes. Deutschland gehört zu den jodärmsten Ländern Europas, denn Wasser und Nahrungsmittel enthalten hier zu wenig Jod. Damit die Schilddrüse jedoch normal funktioniert und genügend Hormone bildet, benötigt sie täglich 150-200 µg (millionstel Gramm) Jod. Das Defizit versucht der Körper durch die Vergrößerung der Schilddrüse auszugleichen.

Kropf / Struma – Symptome

Durch die Vergrößerung der Schilddrüse wächst das Gewebe entweder gleichmäßig oder in einzelnen Arealen. Wenn nur einzelne Bereiche wachsen, entstehen sogenannte Schilddrüsenknoten. Unterschieden werden „kalte“ und „heiße“ Knoten. Die „heißen“ Knoten nehmen mehr Jod auf als die „kalten“ Knoten. „Kalte“ Knoten sind Schilddrüsenbereiche, die kaum noch Hormone bilden. „Heiße“ Knoten sind aktiver als andere Bereiche und produzieren mehr Hormone. Wenn die Schilddrüse trotz ihrer Vergrößerung alle Aufgaben normal erfüllt, bemerkt der Patient lange nichts von der Kropfbildung. Erst wenn die Struma eine bestimmte Größe erreicht hat, kommen auch erste typische Symptome zum Vorschein. Hierzu zählen Schluckbeschwerden oder ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen. Häufig geht die Struma auch mit einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse einher.

Kropf / Struma – Diagnose

Die Schilderungen des Patienten geben dem Arzt schon Hinweise auf eine Erkrankung. Beim Abtasten des Halses lässt sich oft eine Vergrößerung der Schilddrüse feststellen. Knoten können meist nicht bei einer Blutuntersuchung erkannt werden.

Sonographie (Ultraschalluntersuchung)
Durch die Sonographie werden die genaue Größe, die Struktur, Knoten und andere Veränderungen der Schilddrüse festgestellt. Vorteil der Ultraschalluntersuchung ist, dass der Körper keinen schädlichen Strahlungen, wie zum Beispiel bei der Röntgenuntersuchung, ausgesetzt wird.

Schilddrüsenszintigraphie
Bei der Schilddrüsenszintigraphie handelt es sich um eine nuklearmedizinische Methode. Sie misst, wie aktiv die Schilddrüse ist und wie stark die einzelnen Bereiche Jod aufnehmen können. Jod ist fester Bestandteil der Schilddrüse und notwendig für die Bildung von Hormonen. Bei der Szintigraphie wird radioaktives Jod verwendet, da dieses Gamma-Strahlungen aussendet. Durch eine Gamma-Kamera können diese dann festgehalten werden. So wird erkenntlich, wie viel Jod die einzelnen Bereiche der Schilddrüse aufnehmen, was meistens mit der Produktion von Schilddrüsenhormonen gleichzusetzen ist.

Wenn schon bei einer Ultraschalluntersuchung Knötchen in der Schilddrüse festgestellt wurden, kann die Szintigraphie helfen, die Knoten genauer einzuordnen. Die „heißen“ Knoten nehmen mehr Jod auf, als die „kalten“ Knoten.

Kropf / Struma – Konservative Behandlungsverfahren

Medikamentöse Therapie
Ob der Kropf medikamentös behandelt werden kann, oder ob eine Operation notwendig ist, hängt vom individuellen Krankheitsbild ab. Indizien hierbei sind die malignomverdächtige Knotenbildung und ob schon Begleiterkrankungen, wie eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, eingetreten sind. Wenn Jodmangel die Ursache für einen Kropf ist, dieser noch nicht zu groß ist und die Menge der Schilddrüsenhormone im Blut normal ist, werden Jodtabletten eingesetzt. Reicht die Gabe von Jodtabletten nicht aus, kann zusätzlich das Hormon Thyroxin (T4) in Tablettenform verabreicht werden. Meistens werden Kombinationspräparate aus Schilddrüsenhormonen und Jodid eingesetzt.

Radiojodtherapie
Bei der Radiojodtherapie wird Gewebe durch radioaktive Strahlung zerstört. Bei dieser Therapieform wird den Patienten radioaktives Jod verabreicht. Zerstört werden dann Schilddrüsenzellen, die zu viele Hormone produzieren, da diese vermehrt radioaktives Jod aufnehmen. Da Patienten während der Behandlung auch radioaktives Jod ausscheiden, werden sie isoliert untergebracht. Dieses Verfahren wird insbesondere bei Patienten mit nur mäßig vergrößerter Schilddrüse angewandt. Folgeerscheinung der Radiojodtherapie ist oft eine Schilddrüsenunterfunktion. Diese Form der Schilddrüsenerkrankung kann allerdings mit Schilddrüsenhormonen in Tablettenform behandelt werden. Die Einnahme erfolgt allerdings lebenslang.

Kropf / Struma – Operative Behandlungsverfahren

Eine Operation wird im Marien Hospital Witten in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie durchgeführt.

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