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Marien Hospital Witten
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Klinik für Gefäßchirurgie

Bauchaortenaneurysma

Ein Bauchaortenaneurysma (BAA) ist eine krankhafte Aufweitung der Bauchschlagader.  Am häufigsten tritt sie im Abschnitt unterhalb der Nierenarterien auf. Ca. 95% aller Aufweitungen liegen in diesem Gefäßbereich. Die Hauptursache ist die Arteriosklerose, also der altersbedingte Gefäßverschleiß.  Am häufigsten tritt ein Bauchaortenaneurysma zwischen dem 6. und 8. Lebensjahrzehnt bei männlichen Rauchern auf, aber auch Frauen können betroffen sein.

Bauchaortenaneurysma – Symptome

Die meisten Patienten haben keine Beschwerden, solange das Aneurysma asymptomatisch bleibt. Es wird oft zufällig beim Orthopäden oder Urologen im Rahmen anderer Untersuchungen entdeckt. Gefährlich wird es, wenn das Bauchaortenaneurysma über 50 mm groß wird, denn dann steigt die Gefahr, dass es platzen kann (Ruptur). Nur wenige Patienten erreichen dann lebend mit dem Notarzt die Klinik und müssen sofort notoperiert werden.

Bauchaortenaneurysma – Diagnose

Die Diagnose wird  sehr häufig durch den Ultraschall (Abdomensonographie) gestellt. In manchen Fällen kann man über der Bauchschlagader einen verbreiterten Puls tasten. Manchmal findet man es auch als Zufallsbefund bei einer Untersuchung der Wirbelsäule oder der Nieren.

Die Computertomographie liefert präzise Aussagen über die Ausdehnung und Form des Bauchaortenaneurysmas sowie die Beziehung zu Nachbarorganen und ist für eine OP-Planung unverzichtbar. 

Bauchaortenaneurysma – Operative Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung des Aneurysmas besteht nur in der Operation. Bei asymptomatischen Patienten sollte das Bauchaortenaneurysma bei Männern ab einem Durchmesser von 55 mm und bei Frauen von 50 mm operiert werden. Bei kleineren Bauchaortenaneurysmen kann in Ausnahmefällen ebenfalls schon ein Grund für eine operative Behandlung vorliegen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Aneurysma in kürzester Zeit wächst oder eine unnormale Form aufweist.

Ganz anders stellt sich die Situation bei einer Ruptur dar. Hier kann nur die sofortige Notfalloperation helfen.

Während bei der geplanten Operation die Komplikationsrate bei rund 5% liegt, sind Komplikationen bei der Notfalloperation wesentlich häufiger. Der Statistik zufolge überleben nur die Hälfte der Patienten mit einer Aortenruptur den Notfalleingriff.

Minimal-invasive OP (Aortenstent)
Hierbei sind nur zwei kleine Schnitte in den Leisten erforderlich. Über vorgelegte Drähte wird ein Schlauch (Stentprothese) im Aneurysma freigesetzt, so dass das Blut nur noch durch den Schlauch fließen kann und das Bauchaortenaneurysma nicht mehr unter Druck steht. Eine passende Größe der Stentprothese wird vorab am Computertomografen vermessen.  Die millimetergenaue, exakte Positionierung des Aortenstents gelingt unter Durchleuchtung mittels Angiographie Hybrid-OP der Klinik für Gefäßchirurgie. Rund 80% der Patienten werden in der Klinik für Gefäßchirurgie bereits mit dieser schonenden Methode behandelt.

Offene Operation
Nicht jeder Patient kann einen Aortenstent bekommen, da sich in ungünstigen Fällen der Stent nicht einsetzten lässt oder aber zu erwarten ist, dass er das Bauchoartenaneurysma nicht abdichtet. In solchen Fällen ist nach wie vor die offene Operation der Goldstandard. Über einen Bauchschnitt wird der aufgeweitete Anteil der Bauchschlagader durch ein Kunststoffgefäß ersetzt. Beschränkt sich die Aufweitung nur auf die Bauchschlagader, erfolgt dies mit einer rohrförmigen Prothese. Dabei wird die Prothese in einer Rohr-in-Rohr-Technik in die ausgeklemmte und aufgeschnittene Aorta von Hand eingenäht. Ist die angrenzende Beckenstrombahn ebenfalls aufgeweitet, erfolgt der Ersatz mit einer Y-förmigen Prothese entweder mit Anschluss an beide Becken- oder Leistenarterien. Eventuell muss am Ende der Operation eine, die unteren Abschnitte des Dickdarms versorgende, Arterie wieder eingenäht werden.

Bauchaortenaneurysma – Nachbehandlung

Nach der offenen Operation wird der Patient intensivmedizinisch betreut und dann in der Regel nach 1 bis 3 Tagen auf die Normalstation zurückverlegt. Der weitere Aufenthalt beträgt ca. 10 bis 14 Tage. Eine Anschlussheilbehandlung in einer Rehabilitationsklinik ist sinnvoll  und erfolgt häufig anschließend. Nach Entlassung werden die Patienten in ein Nachsorgeprogramm aufgenommen. Hierbei werden im Wesentlichen Ultraschalluntersuchungen nach festgelegten Terminen durchgeführt.Beim Aortenstent beträgt der stationäre Aufenthalt ca. 5 Tage. Vor Entlassung wird ein Kontroll-CT angefertigt. Die erste sonographische Nachuntersuchung erfolgt nach 3 Monaten.

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