Schilddrüsenunterfunktion | Marien Hospital Witten
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich im Halsbereich an die Luftröhre schmiegt. Sie ist für einen Großteil der lebenswichtigen Stoffwechselprozesse im Körper zuständig. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen den Kreislauf, den Stoffwechsel, das Wachstum, den Energiehaushalt und das psychische Wohlbefinden. Die Hormone werden aus Eiweiß und Jod produziert. Allerdings kann der menschliche Körper Jod nicht selbst produzieren und muss es daher über die Nahrung aufnehmen. Bei der Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig von den Schilddrüsenhormonen Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3).

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) – Ursachen

Meistens liegt die Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion in der Schilddrüse selbst. Die Schilddrüsenunterfunktion ist oft Folge von Verlust oder Zerstörung des Schilddrüsengewebes, z. B. durch eine Entzündung wie bei der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Häufig ist die Folge eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Nach Wochen, Monaten aber auch erst nach Jahren entwickelt sich aus dieser Zerstörung eine Anfangs harmlose Schilddrüsenunterfunktion. Es handelt sich um eine chronische also unheilbare Erkrankung. Eine vorläufige Schilddrüsenentzündung entwickeln außerdem circa vier bis zehn Prozent der Frauen nach einer Entbindung. Die Entzündung heilt oft, in 50 Prozent der Fälle, ohne Folgeschäden ab. Die restlichen 50 Prozent entwickeln eine langfristige Schilddrüsenunterfunktion.

Eine Störung der Regelzentren (die Hirnanhangsdrüse und der Hypothalamus) im Gehirn führt auch zu einer Hypothyreose.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) – Symptome

Die Schilddrüsenunterfunktion ist bekannt für ihren langanhaltenden, aber schleichend eintretenden Prozess. Oft wird die Krankheit erst spät diagnostiziert, da sie gerade zu Beginn nur geringe Beschwerden verursacht. Der Mangel an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Insbesondere aber auf die Organe, das Nervensystem und die Psyche. Typische Merkmale der Erkrankung sind Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Stimmung, Gewichtszunahme, kühle/blasse/trockene Haut, spröde/brüchige Haare und Nägel und chronische Verstopfungen. Bei älteren Menschen werden die Symptome oftmals mit den Beschwerden des Älterwerdens gleichgesetzt und daher erst spät erkannt. Außerdem treten die Symptome im Alter nur in abgeschwächter Form auf.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) – Diagnose

Die Schilderungen des Patienten geben dem Arzt schon Hinweise auf eine Erkrankung. Im weiteren Verlauf der Behandlung werden dann Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen und eine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt.

Blutuntersuchung
Als erstes wird der TSH-Wert im Blut bestimmt. Das Hormon TSH wird in der Hirnanhangsdrüse produziert und ist für die Steuerung und Produktion von Schilddrüsenhormonen zuständig. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse ist der TSH-Wert niedrig, aber die Schilddrüsenhormonwerte (T3 und T4) im Blut erhöht. Liegt der TSH-Wert im Normalbereich, ist eine Überfunktion der Schilddrüse fast ausgeschlossen. Bei der Basedowschen Erkrankung findet man zusätzlich zu 90 Prozent Schilddrüsenantikörper in der Blutlaufbahn.

Ultraschalluntersuchung (Sonografie)
Durch die Sonographie werden die Größe und Struktur der Schilddrüse festgestellt. Außerdem können unter Ultraschallkontrolle ggf. Gewebeproben im Rahmen einer Biopsie entnommen werden.

Schilddrüsenszintigrafie
Bei der Schilddrüsenszintigraphie handelt es sich um eine nuklearmedizinische Methode. Sie misst wie aktiv die Schilddrüse ist und wie stark die einzelnen Bereiche Jod aufnehmen können. Jod ist fester Bestandteil der Schilddrüse und notwendig für die Bildung von Hormonen. Bei der Szintigraphie wird radioaktives Jod verwendet, da dieses Gamma-Strahlungen aussendet. Durch eine Gamma-Kamera können diese dann festgehalten werden. So wird erkenntlich, wie viel Jod die einzelnen Bereiche der Schilddrüse aufnehmen, was meistens mit der Produktion an Schilddrüsenhormonen gleichzusetzen ist. Bei einer Unterfunktion nimmt die Schilddrüse das Jod nur in sehr geringem Maße oder gar nicht auf.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) – Behandlungsverfahren

Normalerweise ist eine Schilddrüsenunterfunktion nicht heilbar. Patienten werden lebenslang mit Medikament behandelt. Ist der Patient jedoch einmal richtig eingestellt, kann dieser ein nahezu normales Leben führen. Auch die Lebenserwartung sinkt nicht. Um den bestehenden Hormonmangel auszugleichen, wird dem Patient das fehlende Hormon Thyroxin (T4) über Tabletten zugeführt. Falls zusätzlich ein Jodmangel vorliegt, können ergänzend Jodtabletten verschrieben werden. Die Tablettentherapie wird mit einer geringen Dosis begonnen. Mit regelmäßigen, parallel verlaufenden Blutuntersuchungen wird die individuelle Dosis ermittelt. Wenn das Hormon zu hoch dosiert ist, besteht die Gefahr Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion, wie z.B. Herzrhythmusstörungen, auszulösen.

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