Lipödem
Lipödem – Was ist das?
Das Lipödem ist eine chronische fortschreitende, schmerzhafte Fettgewebsverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen an den Hüften, am Gesäß, den Beinen sowie an den Armen auftritt. Die Füße sind nie betroffen. Die Ursache für diese Krankheit ist bisher nicht bekannt.
Lipödem – Symptome
Die typischen Anzeichen eines Lipödems sind Spannungsgefühle und Schmerzen in den Beinen, die im Tagesverlauf zunehmen können. Außerdem klagen die Patientinnen auch über hohe Berührungssensibilität, so dass bereits leichter Druck Schmerzen verursachen kann. Zudem treten häufig blaue Flecken, sogenannte Hämatome, nach kleinen Stößen auf. Da sich das Fettgewebe hauptsächlich an den Beinen einlagert, erscheint der Oberkörper im Vergleich zu den Beinen teilweise deutlich kleiner.
So sehen typischerweise die Beine bei Lipödem aus
Da sich das Fettgewebe hauptsächlich an den Beinen einlagert, erscheint der Oberkörper im Vergleich zu den Beinen teilweise deutlich kleiner.
Lipödem – Verlauf
Experten unterteilen den Verlauf eines Lipödems in drei Stadien, die durch verschiedene Beschwerden und äußerliche Merkmale charakterisiert sind.
Stadium I | Es zeigen sich nur geringe Symptome wie eine leichte Schwellung oder eine ungleichmäßige Fettverteilung. Die Haut ist noch glatt, das Unterhautgewebe jedoch verdickt. Die Fettstruktur ist feinknotig und es treten leichte Dellen (Cellulite) auf. |
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Stadium II | Ab diesem Stadium treten die Symptome stärker in Erscheinung. Das Fettgewebe ist grobknotig und die haut zeigt kleine Dellen. Es kommt zu einer stärkeren Schwellung. Patientinnen werden an den betroffenen Stellen zunehmend druck- und berührungsempfindlich. |
Stadium III | Schwellung und Veränderung des Fettgewebes sind nun stark ausgeprägt. Durch die Verformungen kann es zu Einschränkungen der Beweglichkeit kommen. Das Gewebe ist verhärtet und die Haut weist starke Dellen auf. Die Patientinnen haben in diesem Stadium meist starke Schmerzen. |
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung des Lipödems kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Symptome lindern.
Lipödem – Diagnose
Die Diagnose des Lipödems erfolgt grundsätzlich durch eine vollständige Erhebung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) und eine eingehende körperliche Untersuchung verbunden mit der Abtastung (Palpation) der betroffenen Körperregionen. Bereits durch diese Untersuchungen kann mit sehr hoher Sicherheit eine Diagnose gestellt werden.
Lipödem – Behandlung
Zunächst wird die konservative Therapie des Lipödems durchgeführt, die in jedem Fall notwendig ist. Bei der sogenannten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) wird durch eine manuelle Lymphdrainage in Kombination mit einer Kompressionstherapie, also einer Drucktherapie, die gestaute Flüssigkeit im Gewebe über das Lymphsystem abgeführt. Die KPE sollte lebenslang durchgeführt werden, sonst treten die Beschwerden wieder auf.
Lipödem – operative Behandlung
Auch eine operative Therapie, eine sogenannte Liposuktion, kann infrage kommen.
Bei einer Liposuktion werden mit einer langen Kanüle, unter Einspülung einer speziellen Lösung, die Fettzellen aus dem Gewebe gelöst und gleichzeitig abgesaugt. Das so entfernte Fettgewebe kann sich nicht erneut bilden, jedoch können weitere Zellen im Verlauf betroffen sein, so dass weitere Absaugungen notwendig werden.
Die Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie des Marien Hospital Witten erfüllt in der Behandlung des Lipödems alle Qualitätskriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) für die operative Therapie des Lipödems. Die Abteilung für Plastische und Rekonstruktive ist die einzige überregionale Einrichtung, die Liposuktion im Stadium 3 anbietet.
Was ist Lipödem? Schnelle Fragrunde mit Prof. Dr. Dr. Heiko Sorg, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Marien Hospital Witten.