Marien Hospital Witten - Hämorrhoiden
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Marien Hospital Witten
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Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Plastische Chirurgie

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind zunächst keine Krankheit, vielmehr sind sie wichtig, da sie Stuhlinkontinenz verhindern. Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Unter ihnen versteht man ein ringförmiges Gewebepolster, das den Darm nach außen hin abdichtet. Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel und das Blut fließt aus dem Gewebepolster ab. Nach Beendigung des Stuhlgangs fließt Blut in das Hämorrhoidal-Geflecht zurück, um den Analkanal wieder zu verschließen. Hämorrhoiden bereiten erst dann Probleme, wenn sie sich vergrößern. Das Gewebepolster kann sich knotig vergrößern oder ausleiern. Im Detail ist noch nicht restlos geklärt, warum ein Hämorrhoidalleiden entsteht. Als wichtigster Auslöser gilt aber zu starkes Pressen oder Nachpressen beim Stuhlgang, wie es zum Beispiel bei chronischer Verstopfung der Fall ist. Das Blut kann durch den Druck der „Bauchpresse“ schlechter abfließen und es kommt zu einer erhöhten Füllung der Hämorrhoidalgefäße. Die Adern leiern durch das Dehnen allmählich aus und es bilden sich knotenförmige Aussackungen. Eine weitere Ursache ist das lange Verweilen auf der Toilette, dies wirkt sich negativ auf die Hämorrhoidalgefäße aus. Ebenfalls ungünstig ist eine häufige Entleerungsfrequenz bei weicher Stuhlkonsistenz (längerer Durchfall, Missbrauch von Abführmitteln).

Hämorrhoiden – Symptome und Diagnose

Patienten, die unter Hämorrhoiden leiden, haben häufig Probleme mit Juckreiz im Analbereich sowie Blut im Stuhl oder starken Schmerzen beim Sitzen. Treten diese Beschwerden auf, sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist auch deshalb so wichtig, da hinter den Beschwerden auch andere Krankheiten stecken können, wie zum Beispiel eine Analfissur oder ein Analekzem aufgrund von Kontaktallergien, Pilzinfektionen oder anderen Hauterkrankungen. Symptome wie Blutauflagerungen auf dem Stuhl können in seltenen Fällen sogar ein Anzeichen für Darmkrebs sein.

In einem Gespräch mit einem unserer Spezialisten werden zunächst die Beschwerden bzw. Symptome erfragt. Meist können dann schon Hämorrhoiden als Auslöser ermittelt werden. Um die Diagnose aber noch einmal abzusichern, werden der Analkanal (Proktoskopie) oder der Mastdarm (Rektoskopie) gespiegelt. Bei der Analkanalspiegelung wird der Patient in die Linksseitenlage gebracht, damit die Afterregion und die umgebenen Hautareale gründlich betrachtet werden können. Anschließend wird das Proktoskop (Endoskop mit Kaltlichtquelle) mit Hilfe eines Gleitmittels in den After eingeführt, somit kann die Schleimhaut des Analkanals untersucht und die Beschaffenheit der Hämorrhoiden bestimmt werden. Bei der Rektoskopie wird ebenfalls mit einem Endoskop untersucht. Hier wird der Mastdarm (Rektum) genauer betrachtet. Der Mastdarm ist ein Abschnitt des Enddarms und misst ca. 15 cm.

Nach der Spiegelung des jeweiligen Darms, stimmt der Arzt gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Behandlungsverfahren ab.

Hämorrhoiden – Behandlung ohne OP: Konservative Behandlungsformen

Verstopfung entgegenwirken

Um Hämorrhoiden zu behandeln, können meist schon die Änderung von Verhaltensweisen und Hausmittel Linderung verschaffen. Hierzu gehört zum Beispiel das Vermeiden eines zu harten Stuhlgangs. Diesem kann mit ausreichend Bewegung, ausgewogener und ballaststoffreicher Ernährung und einer Flüssigkeitsaufnahme von 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag entgegengewirkt werden. Blähende Speisen sollten weitestgehend vermieden werden.

Gründliche Analhygiene 

Analhygiene ist bei vergrößerten Hämorrhoiden notwendig für die Behandlung, um die Beschwerden zu lindern. Als Mittel gegen die Symptome dienen Sitzbäder und Umschläge mit Kamille. Auf Seife und Kosmetik sollte verzichtet werden, da diese zu einer zusätzlichen Reizung in der Analregion führen und somit die Behandlung erschweren können.

Medikamente

Leichtere Beschwerden können vorübergehend mit Salben, Cremes, Analtampons oder Zäpfchen gelindert werden.

Sklerosierung („Veröden“)

Bei der Sklerosierung spritzt der Arzt einen Wirkstoff in die vergrößerten Gefäßpolster ein, der das Gewebe verödet und schrumpfen lässt.

Gummibandligatur

Durch einen kleinen Gummiring, der vom Arzt in den Analkanal eingeführt und über das Gewebe der Hämorrhoiden gestreift wird, kommt es zur Drosselung der Blutzufuhr zum Hämorrhoidalknoten. Das Gewebe kann dadurch nicht mehr richtig durchblutet werden und stirbt nach 3 bis 5 Tagen ab. Es löst sich automatisch vom Gewebe und wird meist unbemerkt mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Methode ist eine sehr kurze und risikoarme. Des Weiteren wird das Verfahren ambulant und ohne Vollnarkose durchgeführt, weshalb ein Krankenhausaufenthalt in den meisten Fällen nicht nötig ist.

Hämorrhoiden – Behandlung mit einer Operation

FiLaC/LHP-Verfahren

Mittels Laser ermöglicht das FiLaC/LHP-Verfahren eine schonende und schmerzarme Behandlung von Hämorrhoiden. Das Verfahren wird seit 2012 in der Chirurgischen Klinik in Witten angewendet und ist eine neue Therapiemethode, die viele Vorteile bietet. Für die Behandlung der Hämorrhoiden werden drei kleine Stiche außerhalb des Analkanals durchgeführt. Der Analkanal umfasst die letzten Zentimeter des Verdauungstraktes. Minimal-invasiv wird dann eine Lasersonde in das Hämorrhoidengewebe eingebracht und bis oberhalb der Hämorrhoidalknoten vorgeschoben. Der Laser erreicht den Bereich zwischen der Schleimhaut und dem darunter befindlichen Muskelgewebe, ohne diese beiden Strukturen zu verletzen. Im Bereich des Hämorrhoidengewebes wird dieser dann ausgelöst. Es wird kontrolliert Energie in Form von Laserlicht freigesetzt und das Gewebe zerstört. Beim vorsichtigen Zurückziehen der Sonde wird die Hämorrhoide versiegelt. Des Weiteren kommt es zu einer erneuten Befestigung der Schleimhaut und der darunter befindlichen Muskelschicht. Hierdurch kann das bisher lockere bzw. ausgeleierte Hämorrhoidalgewebe fixiert und sogar hervorgetretene Hämorrhoiden nachhaltig zurückgedrängt werden. Ein wichtiger Vorteil des Laserverfahrens ist, dass bei dieser Behandlung nicht das Risiko besteht, dass durch sie Inkontinenz verursacht wird. Innerhalb weniger Tage nach der Behandlung beginnt das Gewebe zu schrumpfen und mögliche, durch die Hämorrhoiden ausgelöste Blutungen, werden gestoppt. Das Verfahren dauert nur wenige Minuten. Zusätzlich wird das umliegende Gewebe nicht verletzt und durch den kleinen Stich anstelle von Schnitten sinkt das Infektionsrisiko. Durch das schonende Verfahren sind Nähte nicht notwendig und der Heilungsprozess wird verkürzt. So erlangen die Patienten ihre Lebensqualität schnell zurück und können wieder am Alltag teilnehmen.

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