Deutschlandweit zählt Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen. Die gute Nachricht ist: Die Entwicklung ist rückläufig, auch aufgrund der immer besseren Früherkennung. Am vergangenen Mittwoch informierte das Team des Darmkrebszentrum Witten unter Leitung von Prof. Dr. Metin Senkal Interessierte und Betroffene über den aktuellen Stand in der Darmkrebsbehandlung und gab Einblick in moderne Therapieverfahren.
„Im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten bietet Darmkrebs uns die Möglichkeit, früh handeln zu können, nämlich dann, wenn bei der Vorsorgeuntersuchung verdächtige Vorstufen gefunden werden“, berichtet Prof. Dr. Metin Senkal, Leiter des Darmkrebszentrum Witten und Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten. „Werden die Vorstufen frühzeitig erkannt, ist eine Heilung möglich.“
Damit dies gelingt, ist eine regelmäßige Vorsorge unerlässlich, wie Dr. Niklas Jollet, Oberarzt der Medizinischen Klinik des Marien Hospital Witten, in seinem Vortrag betonte. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko für eine Erkrankung, jüngere Menschen erkranken seltener. Ab dem 55. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Darmspiegelung.
Liegt die Diagnose Darmkrebs vor, folgt eine individuelle Therapieplanung, die für jeden Patienten anders aussehen kann. Im Darmkrebszentrum arbeiten dafür Experten verschiedener Disziplinen gemeinsam mit dem Betroffenen im Rahmen einer Tumorkonferenz Hand in Hand. Matthias Zeth, Onkologe im MVZ Witten – Ärzte Marienplatz, stellte im Rahmen der Patientenveranstaltung vor, welche Faktoren bei der Festlegung der individuellen Behandlungsschritte von Bedeutung sind.
Auch die verschiedenen Therapieformen zur Behandlung von Darmkrebs wurden erläutert. Prof. Dr. Senkal beschäftigte sich in seinem Vortrag mit minimal-invasiven Verfahren zur Tumorentfernung, dazu zählt unter anderem auch die roboterassistierte Behandlung. Der Roboter folgt dabei mit seinen Armen den Bewegungen des Operateurs und ermöglicht somit ein sehr präzises Vorgehen.
Das Team des Darmkrebszentrums zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit: „Man kann nicht oft genug auf das Thema Darmkrebsvorsorge aufmerksam machen. Sie ist das beste Mittel, um die Zahl der Neuerkrankungen weiterhin zu reduzieren“, resümiert Prof. Senkal.
Bildunterschrift: Das Darmkrebszentrum Witten unter Leitung von Prof. Dr. Metin Senkal informierte über die Früherkennung und Behandlung von Darmkrebs: (v. l. n. r.) Dr. Niklas Jollet, Leitender Oberarzt, Medizinische Klinik, Marien Hospital Witten, Matthias Zeth, niedergelassener Onkologe, MVZ Witten – Ärzte Marienplatz, und Prof. Dr. Dirk Strumberg, Direktor, Medizinische Klinik III – Hämatologie / Onkologie, Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.