Hat eine konservative Behandlung über einen längeren Zeitraum nicht den gewünschten Effekt erzielt, sind Operationsverfahren die effektivste Maßnahme zur Reduktion des Gewichts. Besondere Operationswerkzeuge und OP-Tische ermöglichen es, die Patienten optimal zu versorgen und mögliche Risiken zu minimieren. So sind unter anderem auch Masken zur Beatmung während einer Operation speziell auf die Größe des Patienten angepasst, sodass ein reibungsloser Ablauf der Operation ermöglicht wird.
Einer Operation müssen strukturierte, längerfristige dokumentierte Therapien vorausgehen. Außerdem sollte bewiesen werden, dass konservative Therapieverfahren nicht mehr helfen. Bei der operativen Therapie wird lediglich das Symptom Übergewicht behandelt, nicht aber die Krankheit Adipositas. Für die Mehrzahl der Betroffenen, die unter fortgeschrittener Adipositas leiden, ist das chirurgische Verfahren jedoch die einzig effektive Therapie. Die Operationen werden in minimal-invasiver Technik (Schlüsselloch-OP) durchgeführt und individuell angepasst. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin, der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie sowie niedergelassenen Arztpraxen, bietet das Marien Hospital Witten eine risikoarme Therapie mit höchstem Standard. Dabei werden verschiedene Operationsverfahren eingesetzt. Hier wird individuell mit jedem Patienten besprochen, welche Operationsmethode genutzt wird. Im Anschluss werden die Patienten dabei unterstützt, einen gesünderen Lebensstil aufzubauen. Hierzu gehören die Ernährungsberatung, Selbsthilfegruppen und Bewegung durch REHA-Sport oder Aqua-Gymnastik.
Bei diesem Verfahren wird das Magenvolumen durch die operative Entfernung eines Großteils des Magens verkleinert. Nach dem Eingriff bleibt ein schlauchförmiger, voll funktionsfähiger Restmagen übrig. Über ihn können nur noch kleine Nahrungsmengen von etwa 150ml aufgenommen werden und das Sättigungsgefühl stellt sich rasch ein. Außerdem kommt es zu einer Umstellung von Magenhormonen, sodass eine mögliche Verminderung des Übergewichts von 60 bis 80 Prozent erreicht werden kann.
Eine unangepasste, dauerhafte Aufnahme zu großer Nahrungsmengen kann wieder zu einer Weitung des Schlauchmagens führen. Durch eine regelmäßige Nachsorge und unter Beachtung entsprechender Verhaltensweisen kann diesen unerwünschten Effekten jedoch vorgebeugt werden.
Die folgende Animation zeigt Ihnen, wie der Eingriff zur Verkleinerung des Magens abläuft.
Beim Einsatz eines Magenbypasses wird der Magen etwas unterhalb des Mageneingangs abgetrennt. Damit verbleibt ein sehr kleiner Restmagen, der sogenannte „pouch“, um aufgenommene Nahrung (ca. 15 – 20ml) abzubremsen. Der Restmagen wird direkt an eine Dünndarmschlinge angeschlossen, Speisen gelangen gar nicht erst in den großen Teil des Magens. Das andere Ende des Dünndarms wird so umgeleitet, dass Nahrung und Verdauungssäfte erst sehr spät im mittleren Dünndarm zusammentreffen.
Damit wird die Nahrung nicht mehr vollständig zerlegt und vom Körper aufgenommen. Somit ist die Energiezufuhr deutlich reduziert. Die Nahrungsumgehung des oberen Dünndarms (Bypass) hat gewünschte hormonelle Folgen: Ein Diabetes mellitus Typ II wird hervorragend beeinflusst (metobolische Chirurgie). Auch ein häufig vorliegendes Sodbrennen wird dadurch gut behandelt. Die mögliche Reduktion des Übergewichts beträgt 60 bis 80 Prozent.
Die folgende Animation zeigt Ihnen, wie die Umgehungsoperation des Magens abläuft.
Ein Magenband besteht zumeist aus Silikon und ist mit Kochsalzlösung gefüllt. Es wird um den Magen gelegt, wodurch ein kleinerer Vormagen entsteht. So können nur noch sehr kleine Magenportionen gegessen werden. Die Enge oder Weite des Magenbandes lässt sich von außen durch einen sogenannten Port – einen Zugang – regulieren, der direkt unter der Haut liegt.
Das Einsetzen des Magenbandes erfolgt zumeist im Rahmen einer Bauchspiegelung (medizinisch: Laparoskopie). Für den Therapieerfolg ist bei dieser Methode eine besonders gute Mitarbeit des Patienten erforderlich.Das Magenband kann lebenslang im Körper verbleiben und der Eingriff lässt sich im Unterschied zu anderen Verfahren auch wieder rückgängig machen.
Das Magenband war für einige Jahre die am häufigsten eingesetzte operative Methode zur Behandlung von Adipositas. Mit der Entwicklung weiterer Operationstechniken konnten bessere Erfolge mit weniger Komplikationen erzielt werden. Aus diesem Grund werden heute fast ausschließlich die Behandlungsverfahren des Schlauchmagens und des Magenbypass angewendet.
Nach der Durchführung einer der zuvor genannten magenverändernden Operationen kommt es bei Patienten zu einer starken Reduktion des Gewichts. Infolgedessen bleibt meist überschüssige Haut zurück, es bilden sich Haut-auf-Hautfalten und die Patienten schwitzen an den betroffenen Stellen stark. Der Bereich in dem Haut auf Haut liegt entzündet sich bei vielen Patienten, verursacht Rötungen und Schmerzen beim Gehen und Sitzen. Häufig können diese Entzündungen auch mit entsprechender Hautpflege nicht ausreichend behandelt werden. Dieser Hautüberschuss kann meistens auch trotz Sport und Muskelaufbau nicht ausgeglichen werden.
Im Marien Hospital Witten haben Patienten nach einer magenverändernden Operation die Möglichkeit, sich plastisch-rekonstruktiv chirurgisch behandeln zu lassen. Zu den Behandlungen der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie zählen z.B. die Bauchdeckenstraffung, die Bruststraffung, die Oberarmstraffung, die Oberschenkelstraffung und die Gesäßstraffung. Hier gibt es weitere Informationen zur Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie.