Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Zunächst sind sie keine Krankheit, vielmehr sind sie wichtig, da sie Stuhlinkontinenz verhindern. Sie bereiten erst dann Probleme, wenn sie sich vergrößern. Dann machen sie sich durch unangenehme Beschwerden wie Jucken oder Blutungen bemerkbar. In besonders schwerwiegenden Fällen hilft nur ein Arztbesuch.
Unter Hämorrhoiden versteht man ein ringförmiges Gewebepolster, das den Darm nach außen hin abdichtet. Beim Stuhlgang entspannt sich der Schließmuskel und das Blut fließt aus dem Gewebepolster ab. Nach Beendigung des Stuhlgangs fließt Blut in das Hämorrhoidal-Geflecht zurück, um den Analkanal wieder zu verschließen. Es handelt sich dabei um einen normalen körperlichen Vorgang, der keine Beschwerden verursacht.
Problematisch werden Hämorrhoiden erst, wenn sie größer werden. Das Gewebepolster kann sich knotig vergrößern oder ausleiern.
Im Detail ist noch nicht restlos geklärt, warum Hämorrhoiden entstehen. Als wichtigster Auslöser gilt aber zu starkes Pressen oder Nachpressen beim Stuhlgang, wie es zum Beispiel bei chronischer Verstopfung der Fall ist. Das Blut kann durch den Druck der „Bauchpresse“ schlechter abfließen und es kommt zu einer erhöhten Füllung der Hämorrhoidalgefäße. Die Adern leiern durch das Dehnen allmählich aus und es bilden sich knotenförmige Aussackungen.
Eine weitere Ursache ist das lange Verweilen auf der Toilette, was sich ebenfalls negativ auf die Hämorrhoidalgefäße auswirkt. Ungünstig ist auch eine häufige Entleerungsfrequenz bei weicher Stuhlkonsistenz (längerer Durchfall, Missbrauch von Abführmitteln).
Patienten, die an Hämorrhoiden leiden, haben häufig folgende Probleme:
Ein frühzeitiger Arztbesuch ist wichtig, da hinter den Beschwerden auch andere Krankheiten stecken können, wie zum Beispiel eine Analfissur oder ein Analekzem aufgrund von Kontaktallergien, Pilzinfektionen oder anderen Hauterkrankungen. Symptome wie Blutauflagerungen auf dem Stuhl können in seltenen Fällen sogar ein Anzeichen für Darmkrebs sein.
In einem Gespräch mit einem Spezialisten der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirugie werden zunächst die Beschwerden bzw. Symptome erfragt. Meist können dann schon Hämorrhoiden als Auslöser ermittelt werden. Um die Diagnose aber noch einmal abzusichern, werden der Analkanal (Proktoskopie) oder der Mastdarm (Rektoskopie) gespiegelt.
Bei der Analkanalspiegelung wird der Patient in die Linksseitenlage gebracht, damit die Afterregion und die umgebenen Hautareale gründlich betrachtet werden können. Anschließend wird das Proktoskop (Endoskop mit Kaltlichtquelle) mit Hilfe eines Gleitmittels in den After eingeführt, wodurch die Schleimhaut des Analkanals untersucht und die Beschaffenheit der Hämorrhoiden bestimmt wird. Bei der Rektoskopie wird ebenfalls mit einem Endoskop untersucht. Hier wird der Mastdarm (Rektum) genauer betrachtet. Der Mastdarm ist ein Abschnitt des Enddarms und misst ca. 15 cm.
Nach der Spiegelung des jeweiligen Darms, stimmt der Arzt gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Behandlungsverfahren ab.
Die Ausprägung der Hämorrhoiden wird in verschiedene Schweregrade unterteilt:
Schweregrad | Symptome |
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Grad I | Die Hämorrhoiden sind vergrößert, aber von außen noch nicht sichtbar. Beschwerden verursachen sie keine. |
Grad II | Die Hämorrhoiden sind stärker vergrößert als im ersten Stadium. Beim Stuhlgang und auch bei körperlicher Aktivität können sie aus dem After heraustreten, allerdings nicht immer. Noch ziehen sie sich von alleine wieder zurück. |
Grad III | Die Vergrößerung der Hämorrhoiden ist soweit fortgeschritten, dass sie beim Stuhlgang und auch bei körperlichen Aktivitäten aus dem After heraustreten. Von alleine kehren sie nicht an ihre ursprüngliche Stelle zurück, weshalb sie vorsichtig mit den Fingern wieder reingedrückt werden sollten. |
Grad IV | In diesem Stadium sind die Hämorrhoiden stark vergrößert und treten dauerhaft aus dem After heraus. Sie lassen sich nicht mehr mit den Fingern zurückschieben und sind ständig sichtbar. Oft ragt auch etwas Analschleimhaut heraus. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einem „Analprolaps“. |
Ein wichtiger Vorteil des Laserverfahrens ist, dass bei dieser Behandlung nicht das Risiko besteht, dass durch sie Inkontinenz verursacht wird. Innerhalb weniger Tage nach der Behandlung beginnt das Gewebe zu schrumpfen und mögliche, durch die Hämorrhoiden ausgelöste Blutungen, werden gestoppt. Das Verfahren dauert nur wenige Minuten.
Zusätzlich wird das umliegende Gewebe nicht verletzt und durch den kleinen Stich anstelle von Schnitten sinkt das Infektionsrisiko. Durch das schonende Verfahren sind Nähte nicht notwendig und der Heilungsprozess wird verkürzt. So erlangen die Patienten ihre Lebensqualität schnell zurück und können wieder am Alltag teilnehmen.
Einen Einblick in die Laserbehandlung von Hämorrhoiden und die Vorteile des Verfahrens gibt der Leitende Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie hier: