Marien Hospital Witten - Autoimmunhepatitis
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Kinder- und Jugendklinik

Autoimmunhepatitis

Bei der Autoimmunhepatitis handelt es sich um eine chronische Leberentzündung. Bei Kindern tritt sie meistens zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr auf, dabei sind Mädchen verhältnismäßig häufiger betroffen als Jungen. Hierbei bildet das Immunsystem aus unbekannter Ursache Antikörper gegen körpereigene Zellbestandteile. Dies führt dann zu einer chronischen Entzündung der Leber. Unbehandelt kann die Autoimmunhepatitis zu einer Leberzirrhose führen.

Autoimmunhepatitis – Symptome

Oft verläuft die Erkrankung ohne merkliche Symptome. Gelegentlich treten Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und eine Gewichtsabnahme oder Übelkeit auf. Es kann vermehrt zu Blutungen kommen, die schlechter zu stillen sind. Bei der Untersuchung bemerkt der Arzt eventuell eine Lebervergrößerung sowie Anzeichen der Haut, wie eine Gelbfärbung (auch der Augen), rot glänzende Lippen oder auch Gefäßerweiterungen (sog. Spider naevi). Im Verlauf der Krankheit kann sich zudem Wasser im Bauchraum einlagern (Aszites).

Autoimmunhepatitis – Diagnose

Zur Diagnose von Autoimmunhepatitis kann eine Blutuntersuchung Aufschluss geben, da im Falle einer Erkrankung eine Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT) auftritt und ggf. eine erhöhte Konzentration des Gallefarbstoffes Bilirubin sowie des Abwehrstoffes Immunglobulin G (IgG).

Je nachdem welche Antikörper im Blut nachgewiesen werden, spricht man von verschiedenen Typen der Autoimmunhepatitis. Bei der Autoimmunhepatitis Typ I, die häufigste Form bei Kindern, finden sich Antikörper gegen Zellkernstrukturen, Muskelzellen und gegen lösliches Leberantigen im Blut. Typ II äußert sich durch vermehrte Antikörper gegen Eiweiße der Leber- und Nierenzelle oder ein gegen das Plasma der Leberzellen.

Um den Verdacht auf eine Autoimmunhepatitis zu bestätigen, muss als nächster Schritt eine Leberpunktion vorgenommen werden, um das Gewebe der Leber unter dem Mikroskop genauer untersuchen zu können.

Autoimmunhepatitis – Behandlungsverfahren

Es ist wichtig, die Erkrankung möglichst schnell zu behandeln, um die Entstehung einer Leberzirrhose zu vermeiden. Dabei kommen sogenannte Immunsuppressiva zum Einsatz, die die Reaktion des Immunsystems gegen die Leber unterdrücken. In der Regel werden Kortisonpräparate verabreicht. Um eventuelle Nebenwirkungen wie Wachstumsstörungen und Gewichtszunahme zu reduzieren, wird zusätzlich auf andere immunsuppressive Medikamente wie Cyclosporin oder Azathioprin zurückgegriffen.

Die Dauer der Therapie beträgt für gewöhnlich mehrere Jahre und muss oftmals sogar lebenslang fortgeführt werden, da die Krankheit nach Absetzen der Medikamente in vielen Fällen wiederkehrt, zum Teil stärker als zuvor. In den meisten Fällen bringt die Therapie den gewünschten Erfolg. Sollte es jedoch zu einer Leberzirrhose kommen oder die Krankheit bei Diagnosestellung schon sehr weit fortgeschritten sein, muss eine Lebertransplantation erwogen werden.

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