Zöliakie ist eine autoimmune entzündliche Darmerkrankung. Der Körper der Betroffenen kann dabei das Klebereiweiß Gluten – das in den meisten gängigen Getreidesorten vorkommt – nicht in der Dünndarmschleimhaut passieren lassen. Daher ist diese chronisch entzündet. Dies führt nach und nach zu einer Zerstörung der sogenannten Darmzotten, die sich auf der inneren Oberfläche des Darmes befinden. Die Darmzotten sind für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen zuständig und können diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen. Bei Kindern führt dies häufig zu Durchfall und einer Verzögerung der körperlichen Entwicklung.
Bei fast allen Betroffenen liegt eine genetische Veranlagung für die Glutenunverträglichkeit vor.
Wenn Betroffene teils nur geringe Mengen glutenhaltiger Nahrungsmittel zu sich genommen haben, leiden sie oftmals unter Bauchschmerzen und manchmal auch unter Durchfällen oder Reaktionen an der Haut. Bei einigen Patienten zeigt sich die Erkrankung auch durch Gewichtsverlust, Müdigkeit durch Eisenmangel oder allgemein verzögerte körperliche Entwicklung.
Bei Zöliakie kommen verschiedene Diagnoseverfahren zum Einsatz. Diese werden im Folgenden erläutert.
Antikörpertest
Bei Verdacht auf Zöliakie kann der behandelnde Arzt sogenannte Antikörpertests vornehmen. Hierbei handelt es sich um Blutuntersuchungen, die dem Nachweis spezieller Antikörper dienen (Transglutaminase, Endomysium oder Gliadin-Antikörper).
Magenspiegelung
Wurden bei diesen Tests Antikörper nachgewiesen, erfolgt meist eine Magenspiegelung (Endoskopie). Hierbei führt der Arzt über den Mund ein schlauchartiges Gerät in den Magen und Dünndarm ein, um diese von innen zu betrachten und Gewebeproben zu entnehmen.Die endoskopische Diagnostik wird in der Kinder- und Jugendklinik vorzugsweise in Narkose durchgeführt, um für Kind und Untersucher optimale Bedingungen zu schaffen. Für die kleinen Patienten bedeutet dies Schmerzfreiheit und keine Erinnerung an die Untersuchung.
Grundsätzlich kann man einer Zöliakie nur mit dem lebenslangen Verzicht auf Gluten (hierzu zählen Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel, Grünkern, Kamut, Emmer, und Einkorn) entgegenwirken. Dies bedeutet für Betroffene auf jeden Fall eine konsequente Ernährungsumstellung. Patienten wird daher geraten, diese Umstellung gemeinsam mit einer Diätberatungskraft zu planen, um vor allem eine zu einseitige Ernährung zu vermeiden. Die Ernährungsberatung wird ebenfalls in der Klinik angeboten.
In der Regel zahlt sich die Umstellung bereits nach kurzer Zeit aus und die Dünndarmschleimhaut erholt sich, die Entzündung verschwindet und die Symptome lassen nach.