Zöliakie bei Kindern: Ursachen & Symptome | Marien Hospital Witten
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Zöliakie / Glutenunverträglichkeit

Was ist Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)?

Zöliakie ist eine autoimmune entzündliche Darmerkrankung. Der Körper der Betroffenen kann dabei das Klebereiweiß Gluten – das in den meisten gängigen Getreidesorten vorkommt – nicht in der Dünndarmschleimhaut passieren lassen. Daher ist diese chronisch entzündet. Dies führt nach und nach zu einer Zerstörung der sogenannten Darmzotten, die sich auf der inneren Oberfläche des Darmes befinden. Die Darmzotten sind für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen zuständig und können diese Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen. Bei Kindern führt dies häufig zu Durchfall und einer Verzögerung der körperlichen Entwicklung.

Schematische Darstellung von Darmzotten: Bei Zöliakie werden die Darmzotten zerstört.

Bei Betroffenen, die unter Zöliakie leiden, kommt es zu einer Zerstörung der Darmzotten auf der Innenseite des Darms, die für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen zuständig sind. Dies führt zu einer Vielzahl an Beschwerden.

Welche Ursachen hat eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)?

Bei fast allen Betroffenen liegt eine genetische Veranlagung für die Glutenunverträglichkeit vor. Ein erhöhtes Risiko haben Kinder, deren Geschwister oder Eltern bereits an Zöliakie erkrankt sind. Darüber hinaus können andere Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus auch häufiger auftreten, denn der Gendefekt liegt auf dem gleichen Chromosom wie bei Zöliakie. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Umweltfaktoren, wie Stress oder Virusinfektionen, die Erkrankung beeinflussen.

Welche Symptome verursacht Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)?

Die Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind vielfältig. Manche Beschwerden sind sehr allgemein und können eine Vielzahl an Ursachen haben. Deshalb ist es wichtig, das Gesamtbild der Symptome zu betrachten. Wenn Betroffene teils nur geringe Mengen glutenhaltiger Nahrungsmittel zu sich genommen haben, können sich folgende Symptome bereits bemerkbar machen:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfälle
  • Reaktionen an der Haut

Die Erkrankung kann sich aber auch durch folgende Beschwerden zeigen:

  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit durch Eisenmangel

Bei Kindern führt Zöliakie unbehandelt häufig zu einer Verzögerung der körperlichen Entwicklung. Zudem kann die Glutenunverträglichkeit zu einer Schädigung der Knochen führen.

Wie wird Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) diagnostiziert?

Bei Zöliakie kommen verschiedene Diagnoseverfahren zum Einsatz. Diese werden im Folgenden erläutert.

Antikörpertest mittels Blutuntersuchungen

Bei Verdacht auf Zöliakie kann der behandelnde Arzt sogenannte Antikörpertests vornehmen. Hierbei handelt es sich um Blutuntersuchungen, die dem Nachweis spezieller Antikörper dienen (Transglutaminase, Endomysium oder Gliadin-Antikörper). Ist der Wert erhöht, ist dies ein Hinweis auf eine Glutenunverträglichkeit.

Magenspiegelung (Endoskopie)

Wurden bei diesen Tests Antikörper nachgewiesen, erfolgt meist eine Magenspiegelung (Endoskopie), um die Darmschleimhaut zu untersuchen. Hierbei führt der Arzt über den Mund eine "schlauchartige" Kamera in den Magen und Dünndarm ein, um diese von innen zu betrachten und Gewebeproben zu entnehmen. Dabei kann der behandelnde Arzt erkennen, ob eine Entzündung der Darmschleimhaut vorliegt. Die endoskopische Diagnostik wird in der Kinder- und Jugendklinik vorzugsweise in Narkose durchgeführt, um für das betroffene Kind und den behandelnden Arzt optimale Bedingungen zu schaffen. Für die kleinen Patienten bedeutet dies Schmerzfreiheit und keine Erinnerung an die Untersuchung.

Wie kann eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) behandelt werden?

Grundsätzlich kann man einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) nur mit dem lebenslangen Verzicht auf Gluten entgegenwirken. Denn bereits kleinste Mengen Gluten können Beschwerden verursachen und die Darmschleimhaut schädigen.

Gluten ist in folgenden Getreidearten enthalten:

  • Weizen
  • Gerste
  • Roggen
  • Dinkel
  • Grünkern
  • Kamut
  • Emmer
  • Einkorn

Ernährungsumstellung

Dies bedeutet für Betroffene auf jeden Fall eine konsequente Ernährungsumstellung. Patienten wird daher geraten, diese Umstellung gemeinsam mit einer Diätberatungskraft zu planen, um vor allem eine zu einseitige Ernährung zu vermeiden. Die Ernährungsberatung wird ebenfalls in der Klinik angeboten.

In der Regel zahlt sich die Umstellung bereits nach kurzer Zeit aus und die Dünndarmschleimhaut erholt sich, die Entzündung verschwindet und die Symptome lassen nach.

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