Lungenentzündung bei Kindern | Marien Hospital Witten
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Lungenentzündung bei Kindern

Die Lungenentzündung (Pneumonie) ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen im Kindesalter. Es handelt sich um eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Kinder sind besonders gefährdet. Die Übertragung der Erreger erfolgt über das Husten oder Niesen (Tröpfcheninfektion). Beliebte Übertragungsorte sind Schulen, Kindergärten und Heime. Zudem ist das Immunsystem der Kinder weniger ausgereift als bei Erwachsenen. Das begünstigt ebenfalls die Ansteckungsgefahr.

Lungenentzündung bei Kindern – Ursache

Eine Lungenentzündung entsteht meist durch eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren. Bei Säuglingen und jungen Kleinkindern sind oft Viren die Verursacher der Pneumonie. Die Entzündung wird z. B. durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RS-Virus), das Adenovirus oder das Influenzavirus (Grippe-Virus) hervorgerufen. Eine durch das RS-Virus verursachte Pneumonie ist vor allem für Säuglinge sehr gefährlich.

Bakterielle Infektionen sind häufiger Ursache bei Kindergarten- und Schulkindern. Typische Keime einer Lungenentzündung bei Kindern sind Pneumokokkus, Streptokokkus agalactiae, Hämophilus influenzae, und Escherichia coli. Wenn die Erreger in die Atemwege gelangen, kann sich das Lungengewebe entzünden.

Lungenentzündung bei Kindern – Symptome

Die Zeichen einer Lungenentzündung können sehr unterschiedlich sein. Typische Symptome sind Schüttelfrost, Husten, Schmerzen beim Atmen, Fieber, Atemnot (Dyspnoe) und das damit einhergehende Nasenflügeln. Dies bedeutet, dass sich die Nasenflügel bei jedem Atemzug des Kindes schnell mit bewegen. Der Husten ist oft trocken und erst nach einigen Tagen bildet sich Schleim.

Lungenentzündung bei Kindern – Diagnose

Die Diagnose einer Lungenentzündung bei Kleinkindern und Kindern entspricht im Prinzip derjenigen bei Erwachsenen. Zunächst erfolgt ein Anamnesegespräch, in dem sich der Arzt über das Befinden und den Krankheitszustand des Kindes erkundigt. Anschließend wird der Arzt den Brustkorb und die Lunge mit dem Stethoskop abhorchen. Schon beim Abhören der Lunge können bestimmte Atemgeräusche Hinweise auf eine Lungenentzündung liefern. Für die Diagnose werden folgende Untersuchungsmethoden angewendet:

Blutanalyse

Eine Blutuntersuchung kann bei Verdacht auf eine Lungenentzündung zur Diagnose beitragen. Das Blutbild weist darauf hin, ob eine Entzündung vorliegt oder nicht. Handelt es sich um eine bakterielle Lungenentzündung, ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) oft stark erhöht.

Röntgenuntersuchung

Die Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Thorax) ist eine wichtige diagnostische Maßnahme zur Feststellung einer Lungenentzündung. Das Röntgen ist ein bildgebendes Verfahren. Anhand der Röntgenbilder können Veränderungen der Lunge, entzündliche Verdichtungen des Gewebes sowie deren Lage und Größe bestimmt werden. Wegen der Strahlenbelastung sollte nur in bestimmten Fällen eine Röntgenaufnahme gemacht werden.

Sonographie

Die Ultraschalluntersuchung ist ebenfalls ein bildgebendes Verfahren. Sie dient zur Untersuchung von Gewebe und Organen. So kann mittels einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden, ob sich Flüssigkeit zwischen der Lunge und den Rippen gebildet hat.

Bronchoskopie

Eher selten kann auch eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) zur Diagnosestellung herangezogen werden. Eine Lungenspiegelung ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren, das nicht nur als Diagnoseverfahren, sondern auch als Therapiemaßnahme eingesetzt wird. Bei einer Bronchoskopie werden die Atemwege, die Luftröhre und die großen Abzweigungen, die Bronchien, untersucht. Bei diesem Verfahren wird ein Bronchoskop, ein biegsames Spezial-Endoskop, verwendet. Es dient dazu Erkrankungen der Lunge festzustellen und kann weitere Informationen über Keime und mögliche Verengungen der Atemwege geben. Verhärtet sich der Verdacht auf eine Lungenentzündung, kann der Arzt Gewebeproben und Abstriche für weitere Laboruntersuchungen entnehmen.

Lungenentzündung bei Kindern – Konservative Behandlungsverfahren

Das Verabreichen von Antibiotika ist ein wesentlicher Teil der Behandlung und richtet sich nach dem Alter des Kindes sowie der Schwere der Lungenentzündung. Säuglinge, Kinder mit einem schwachen Immunsystem oder mit einem ausgeprägten Krankheitsverlauf sollten im Krankenhaus behandelt werden. Bei stationärer Behandlung wird das Antibiotikum meist intravenös gegeben. In leichten Fällen kann eine Lungenentzündung auch ambulant behandelt werden.

Bei hohem Fieber sollte besonders auf die Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Bei einer Lungenentzündung sammelt sich viel Schleim, der abgehustet werden muss. Um dem Kind Linderung zu verschaffen und das Abhusten zu erleichtern, können schleimlösende Mittel verabreicht werden. Der Heilungsverlauf und die Dauer der Lungenentzündung hängen vom Zustand des Kindes und vom Erregertyp ab.

Treten keine Komplikationen auf, heilt die Erkrankung innerhalb von sieben bis zehn Tagen ab.

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