Marien Hospital Witten - Asthma bei Kindern
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Kinder- und Jugendklinik

Asthma bei Kindern

Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Umweltreizen und Substanzen verbunden ist. Es kommt zu einer gesteigerten Produktion von Schleim in den Bronchien und führt so zu Atemwegsverengungen. Die Bronchialmuskulatur verkrampft und die Atemwege ziehen sich zusammen. Die Kinder und Jugendlichen leiden unter Hustenanfällen, Atemnot, einem Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit. Die Erkrankung behindert die Atmung und kann langfristig zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen. Ein asthmakrankes Kind stellt die Eltern als auch den Rest der Familie vor große Herausforderungen. Ziel ist es, eine geeignete Therapie zu finden, um Asthmaanfälle so gering wie möglich zu halten, um dem Kind einen unbeschwerten Alltag bieten zu können.

Asthma bei Kindern – Ursache

Die genaue Ursache ist in der Forschung noch nicht final geklärt. Das Zusammenspiel genetischer Faktoren (Veranlagung) und äußerer Auslöser, wie Allergene, Pollen oder Infekte, können ebenfalls Ursache für einen Asthmaanfall sein. Mediziner unterscheiden zwei Formen von Asthma bronchiale: Zum einem das allergische Asthma (extrinsisches Asthma) und das nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma).

Allergisches Asthma

Bei dieser Asthmaform handelt es sich um eine allergische Reaktion, die durch Allergene (tierisch, pflanzlich, chemisch) ausgelöst wird. Allergene sind bestimmte Stoffe, wie Hausstaub, Pollen und Tierhaare. Hierbei wird versucht den Erreger festzustellen, um einen Kontakt mit diesen Stoffen so gut es geht zu vermeiden. Für die Identifizierung der Erreger werden Blut- und Hauttests durchgeführt.

Nicht-allergisches Asthma

Nicht-allergisches Asthma kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Viral bedingte Infektionen können zu einer Entzündung der Atemwege führen. Typische Charakteristika sind, ähnlich wie beim allergischen Asthma, Verkrampfung und Verschleimung der Bronchien sowie Husten und Kurzatmigkeit. Hier sind oft Atemwegsinfektionen wie Erkältungen oder Grippe die Ursache für die Beschwerden. Weitere Auslöser sind zum Beispiel Reize wie kalte oder verunreinigte Luft, Tabakrauch, Stress oder körperliche Belastung.

Asthma bei Kindern – Symptome

Bei allergischem und nicht-allergischem Asthma sind die Symptome und die Behandlung gleich, nur die Auslöser sind unterschiedlich. Erste Anzeichen für eine asthmatische Erkrankung bei Säuglingen und Kindern sind Atembeschwerden infolge einer Infektion der Atemwege. Die Symptome sind nicht bei allen Kindern gleich stark ausgeprägt. Die einen leiden unter quälendem, trockenen Husten, die anderen bekommen nur bei sportlichen Aktivitäten einen Asthmaanfall und weisen sonst keine Symptome auf.

Typische Krankheitszeichen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sind besonders (nächtliches) Husten, pfeifende Atemgeräusche und Engegefühl in der Brust bis hin zu Luftnot. Um den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen, wird bei Kindern und Jugendlichen Asthma bronchiale in vier Schweregrade eingeteilt. Die Beurteilung basiert auf folgenden Kriterien: Intensität und Häufigkeit der auftretenden Krankheitszeichen sowie die Lungenfunktion der Kinder und Jugendlichen.

Stufe 1: Leichtes, gelegentlich auftretendes, intermittierendes Asthma. Die Symptome sind gelegentliches Husten, leichte Atemnot, mehr als zwei Monate beschwerdefreie Phasen ohne Atmungsbehinderung.

Stufe 2: Leichtes, anhaltendes Asthma. Es kommt nur gelegentlich zu Atemnot, die beschwerdefreie Zeit liegt unter zwei Monaten.

Stufe 3: Mittelschweres, anhaltendes Asthma. Die Beschwerden treten an mehreren Tagen in der Woche, auch in der Nacht, auf.

Stufe 4: Schweres, anhaltendes Asthma. Die Beschwerden treten täglich auf, auch in der Nacht. Das frühzeitige Erkennen von Asthma ist sehr wichtig. Bei guter ärztlicher Betreuung und einer gezielt abgestimmten Therapie, kann auch die Lebensqualität der kleinen Patienten wieder gesteigert werden.

Asthma bei Kindern – Diagnose

Zunächst beginnt der Arzt mit einer ausführlichen Befragung zu ihrer Krankheitsgeschichte (Anamnese). Anschließend wird er die Lunge abhören und prüfen, ob typische asthmatische Atemgeräusche vorliegen. Gleichzeitig achtet er dabei auf die Atemfrequenz und auf die Form des Brustkorbs. Neben der körperlichen Untersuchung gibt es weitere Untersuchungsverfahren, die bei Verdacht auf Asthma eingesetzt werden.

Lungenfunktionstest

Mit Hilfe des Lungenfunktionstest lässt sich das Atemvolumina und die Atemdynamik messen. Der Patient pustet dabei in ein Mundstück. Das Gerät misst dann die Kraft des Einatmens sowie die Menge der ausgeatmeten Luft.

Provokationstest

Den Nachweis eines empfindlichen Bronchialsystems kann ein Provokationstest liefern. Dieser Test ist ein weiteres Verfahren, das zur Feststellung von Asthma bronchiale eingesetzt wird. Bei diesem Test atmet der Patient spezifisch ausgewählte Substanzen ein, die als Auslöser eines Asthmaanfalls in Frage kommen. Reagiert der Patient auf diese Auslöser, kommt es zu einer Verkrampfung und Verengung der Bronchien.

Allergietest

Wenn Asthma bronchiale allergisch bedingt ist, ist es wichtig herauszufinden, gegen welche Stoffe der Körper allergisch reagiert. Für die genaue Ermittlung des Auslösers wird ein Allergietest, der sogenannte Prick-Test durchgeführt. Dafür wird dem Patienten an einer Stelle die obere Hautschicht angeritzt. Anschließend werden allergieverdächtige Substanzen auf die Haut aufgetragen. Eine lokale Reaktion tritt in der Regel nach 5 bis 60 Minuten auf. Ein Prick-Test ist positiv, wenn sich auf der Haut Quaddeln bilden oder sich die Haut rötet.

Zusätzlich kann man auch im Blut Allergien testen.

Asthma bei Kindern – Konservative Behandlungsverfahren

Die Behandlung hat zum Ziel, die chronische Entzündung der Atemwege zu beheben, um eine vollständige oder teilweise Symptomfreiheit zu erreichen. Darüber hinaus können ergänzende Maßnahmen die Symptome mildern und zur Steigerung der Lebensqualität beitragen.

Asthma bronchiale kann zwar nicht geheilt werden, aber mit Medikamenten lässt sich eine Besserung der Symptome herbeiführen. In der Regel basiert die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen auf der Kombination von medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen. In welcher Dosierung der Wirkstoff eingesetzt wird, hängt von dem Schweregrad der Erkrankung und dem Alter des Kindes ab.

Medikamentöse Behandlungsverfahren

In der Asthmatherapie kommen atemwegserweiternde Substanzen, sogenannte kurz- und langwirksame β2-Sympathomimetikum in Form eines Bronchodilatators zum Einsatz. Dieser Wirkstoff löst unmittelbar die Verengung und entspannt die Bronchialmuskulatur. So wird der Luftnot entgegengewirkt und das Kind kann wieder frei atmen. Beim leichtgradig persistierenden Asthma werden oft bronchialerweiternde Medikamente in Verbindung mit entzündungshemmenden Kortisonpräparaten eingesetzt. Auch die Kortisonpräparate werden mit einem Pulverinhalator eingenommen. Für Kleinkinder ist es jedoch nicht möglich den Sprühstoß zu koordinieren. Daher sollten Kinder unter sechs Jahren spezielle Inhaliergeräte (Feuchtinhalatoren oder Dosieraerosole) mit einer Maske oder einem Mundstück verwenden. Pulverinhalatoren sind in der Regel erst für Schulkinder geeignet.

Nicht-medikamentöse Behandlungsverfahren

Die Nicht-medikamentöse Therapie zielt darauf ab, Auslösefaktoren für Asthmaanfälle zu vermeiden. Außerdem sollte im Haushalt eines asthmakranken Kindes nicht geraucht werden. Ergänzt werden kann die Therapie durch Patientenschulungen. Hier werden Kenntnisse im Bezug auf den Umgang mit Asthma vermittelt. Verschiedene Atemtechniken und bestimmte Körperhaltungen können das Atmen, besonders in einer Notsituation, erleichtern. Bei einer Asthmaschulung können Eltern und Kind lernen, die Zeichen des Körpers richtig einzuschätzen. Auch regelmäßiges Training ist ein wichtiger Teil der Behandlung. Durch Sport können Kinder ganz entscheidend zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen. Denn körperliches Training, besonders Ausdauertraining, verbessert die Lungenfunktion und den Gasaustausch in der Lunge.

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