Am Donnerstag, dem 21. November 2019, drehte sich im Marien Hospital Witten alles um das Thema plötzlicher Herztod. Mit Vorträgen zu Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, einem Wiederbelebungskurs und der Führung durch das neue Herzkatheterlabor der Kardiologischen Klinik wurde den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm angeboten, das auf reges Interesse stieß.
Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr ca. 60.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Das entspricht rund 20 Prozent der durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems bedingten Todesfälle. Unmittelbar ausgelöst wird er fast immer durch eine schwerwiegende Herzrhythmusstörung – dem Kammerflimmern – das zum Herzstillstand führt. Typische Symptome sind Bewusstlosigkeit, das Aussetzen der Atmung sowie weite und starre Pupillen. „Überwiegend sind Menschen im mittleren und höheren Alter vom plötzlichen Herztod betroffen, Männer deutlich häufiger als Frauen“, so der Chefarzt der Kardiologischen Klinik Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe. Als gefährdet gelten vor allem Personen mit einer Koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die das Herz mit Blut versorgen. „Durch Ablagerungen in Form von Gefäßverkalkungen kommt es bei der Koronaren Herzkrankheit nicht nur zu Engstellen, sondern – im fortgeschrittenen Krankheitsstadium – auch zu einem Verschluss der Herzkranzgefäße. Das hat zur Folge, dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann“, berichtete der Chefarzt.
Neben Erkrankungen wie der Koronaren Herzkrankheit und dem Kammerflimmern stellte der kardiologische Experte im Rahmen der Veranstaltung weitere Ursachen für den plötzlichen Herztod vor. Im Anschluss informierte Dr. Andreas Pflaumbaum, Leitender Oberarzt der Kardiologischen Klinik, über moderne Behandlungsmöglichkeiten. Sind Patienten aufgrund einer Koronaren Herzkrankheit beispielsweise besonders gefährdet für einen plötzlichen Herztod, kommen je nach Schwere der Erkrankung verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage. Dazu zählt unter anderem die Behandlung im Herzkatheterlabor, um die Symptome zu lindern sowie die Chancen auf Heilung zu verbessern. Aber auch die medikamentöse Behandlung und die Änderung des Lebensstils, wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Nikotin, können zu einer Linderung der Symptome führen und damit einem plötzlichen Herztod vorbeugen.
Um im Ernstfall richtig handeln zu können, bekamen die Veranstaltungsbesucher die Gelegenheit, die Wiederbelebung anhand von praktischen Übungen zu trainieren. Darüber hinaus konnten sie das neue Herzkatheterlabor besichtigen.
Bildunterschrift: Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe (m.), Chefarzt der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten, informierte gemeinsam mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Andreas Pflaumbaum (l.) und Eva Eigenbrod (r.), Ehrenamtliche Beauftragte der Deutschen Herzstiftung e. V., über den plötzlichen Herztod.