Hauptziel der Behandlung von Bluthochdruck ist die Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Im Marien Hospital Witten kommen dafür verschiedene Therapieverfahren in Betracht:
Veränderung des Lebensstils
Patienten ohne Begleiterkrankungen und nur geringfügig erhöhten Blutwerten (niedriges bis mittleres Risiko) werden zunächst ohne Medikamente behandelt. Bei ihnen empfehlen die Ärzte der Kardiologischen Klinik, mithilfe einer Veränderung des Lebensstils den Blutdruck zu senken. Denn bei rund 25 % der Betroffenen mit einem leichten Bluthochdruck lässt sich der Blutdruck allein mit einfachen Maßnahmen der Basistherapie wieder normalisieren.
Zu den Maßnahmen zählen:
Gewichtsabnahme bei Übergewicht
Umstellung der Ernährung auf salzarme und mediterrane Kost (viel Rohkost, Gemüse, Olivenöl, "weißes" Fleisch, Fisch)
regelmäßige Bewegung, Ausdauertraining
Verzicht auf Rauchen und Verringerung des Alkoholkonsums
kochsalzarme Ernährung
falls keine Nierenschwäche vorliegt, kalium- und magnesiumreiche Ernährung
Entspannungstechniken
Beseitigung bzw. Behandlung weiterer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Medikamentöse Behandlungsverfahren
Erst wenn diese Maßnahmen zu keinem Erfolg führen oder, wenn der Patient von vornherein ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweist, erfolgt eine zusätzliche Behandlung mit Medikamenten. In einigen Fällen reicht hier die Gabe eines einzigen Medikaments aus, oftmals ist es jedoch nötig, mehrere blutdrucksenkende Medikamente miteinander zu kombinieren. Die Therapie wird individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt.
Patienten, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sollten dies konsequent und regelmäßig tun.
Da die Nieren ein wichtiges Regelorgan für den Blutdruck darstellen, gibt es Medikamente, die an den Nieren eingreifen und zudem leicht entwässernd wirken. Hierzu zählen verschiedene Gruppen der Diuretika (harntreibende Medikamente). Außerdem gehören hierzu auch gefäßerweiternde Medikamente, die im Wesentlichen die Bildung des blutdrucksteigenden Hormons Angiotensin II hemmen wie ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten.
Für Betroffene, bei denen der Bluthochdruck vorrangig durch Stress ausgelöst wird, gibt es hemmende Arzneimittel (Betablocker). Diese hemmen die Stresshormone (Noradrenalin, Adrenalin), die einen anregenden Effekt auf die Organe (u.a. Herz) auslösen. Zudem senkt das Medikament Puls und Blutdruck und ist somit herzentlastend.
Kalziumantagonisten (Kalziumkanalblocker) sorgen für die Blockierung der Kalzium-Kanäle in den Herz und Gefäßmuskelzellen. So wird der Kalzium-Einstrom verringert und die Gefäßspannung und somit auch der Blutdruck werden gesenkt.
Wird der Blutdruck durch eine medikamentöse Behandlung gesenkt, muss sich der Körper zunächst an die Umstellung gewöhnen. Typische Begleiterscheinungen dafür sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Behandlung wird daher oftmals als belastend empfunden. Daher ist es wichtig, dass sich der Organismus langsam an die Medikamente anpasst. Die Dosis sollte zu Beginn niedrig sein und mit der Zeit gesteigert werden. Eine Umstellung kann einige Wochen in Anspruch nehmen.