Marien Hospital Witten - Mitral-Clipping
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Kardiologische Klinik

Mitral-Clipping

Beim Mitral-Clip handelt es sich um ein relativ neues Therapieverfahren zur Behandlung der mittelschweren und schweren Undichtigkeit der Mitralklappe (Mitralinsuffizienz).

Wann kommt es zu einer undichten Herzklappe?

Häufig kommt es bei verschiedenartigen Herzerkrankungen zu einer Herzmuskelschwäche mit Erweiterung der Herzhöhlen. Hierdurch wird auch der Ansatz der Mitralklappe gedehnt, welches zu einer Undichtigkeit der Klappe führen kann. Normalerweise wirkt diese Klappe als Ventil zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer und sorgt dafür, dass das Blut aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader befördert wird. Wenn die Klappensegel nicht mehr richtig abdichten, kommt es hingegen zu einem Rückfluss von Blut in den Lungenkreislauf. Diese Undichtigkeit bedingt dadurch eine deutliche Zunahme der Herzschwäche mit entsprechenden Symptomen wie Luftnot und verminderte Belastbarkeit. In späteren Stadien kann durch Wasseransammlungen in der Lunge sogar ein lebensbedrohlicher Zustand entstehen.

Operation als bisherige Standardtherapie

Die einzige Möglichkeit, diesen Patienten zu helfen bestand bisher in einer Herzoperation mit einer Rekonstruktion oder einem kompletten Ersatz der Herzklappe. Hierzu ist ein künstlicher Kreislauf mit einer Herzlungenmaschine und eine Eröffnung des Brustkorbes sowie des Herzens erforderlich. Insbesondere bei älteren Patienten und bei solchen mit schweren Begleiterkrankungen oder aber bei Patienten, die aufgrund der Schwere der Herzschwäche nicht operabel sind gibt es seit kurzer Zeit eine kathetergestützte Alternative, das sogenannte Mitralclipping.

Hierbei handelt es sich um ein anspruchsvolles und komplexes Verfahren, welches sich in den Händen von Kardiologen, die eine große Erfahrung in verschiedenen Kathetertechniken haben, als außerordentlich sicher erwiesen hat.  

Wie wird der Eingriff durchgeführt?

Zunächst wird hierbei ein Katheter über eine Leistenvene in den rechten Herzvorhof eingebracht und von dort aus nach einer Punktion der Vorhofscheidewand in den linken Vorhof weitergeschoben. Über diese Schleuse wird dann ein weiterer Katheter eingebracht, an dessen Ende der Mitralclip sitzt. Hierbei handelt es sich um eine Klammer, welche die beiden undichten Segel der Mitralklappe fasst und zentral aneinanderheftet. Bei dem Eingriff ist die millimetergenaue und räumlich korrekte Position des Clips von entscheidender Bedeutung. Deshalb wird die Mitralklappe permanent mit einer Ultraschalluntersuchung von der Speiseröhre aus auf dem Monitor in verschiedenen Ebenen und auch dreidimensional dargestellt. Wenn beide Klappensegel von dem Clip erfasst worden sind, erfolgt eine erneute Messung der Klappenundichtigkeit. Erst wenn diese deutlich reduziert ist, wird der Clip freigesetzt und das Kathetersystem entfernt.

Wie lange dauert der stationäre Aufenthalt?

Der gesamte Eingriff dauert ca. 1-2 Stunden und wird in Narkose durchgeführt.

Anschließend wird der Patient bei uns für einen Tag auf der "Intermediate Care“-Station überwacht, danach ist er wieder voll mobil. In den folgenden Tagen wird eine Erfolgskontrolle des Eingriffes mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Der gesamte stationäre Aufenthalt dauert in der Regel 5 Tage.

Wer kommt für den Eingriff in Frage?

Patienten mit einer mittelschweren oder schweren Undichtigkeit der Mitralklappe (Mitralinsuffizienz), denen aus anderen Gründen eine große Operation nicht zugemutet werden kann, kommen prinzipiell für ein Mitralclipping in Frage. Voraussetzung ist allerdings, dass die Herzklappe vorher mit speziellen Ultraschallverfahren (u.a. 3-dimensionale Echokardiographie) nach standardisierten Kriterien ausgemessen wurde und für einen Mitralclip geeignet erscheint. Weiterhin werden alle Kandidaten für ein Mitralclipping gemeinsam mit dem Herzchirurgen besprochen, um das individuell am besten geeignete Verfahren auszuwählen.

MitraClip Implantation
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Der in den rechten Vorhof eingebrachte Katheter wurde durch die Scheidewand in den linken Vorhof weitergeschoben. Der Mitral-Clip sitzt am Ende des Katheters

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Nachdem die korrekte Postion des Clips mit Ultraschall ermittelt wurde, wird dieser an die beiden Mitralsegel angeheftet und vom Katheter abgelöst

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Der noch offene Clip in der Mitralklappe

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Der geschlossene Clip dichtet die Klappe ab

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