Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) ist eine Krebserkrankung der Gebärmutterhöhle. Betroffen sind vorwiegend Frauen in oder nach den Wechseljahren, meistens jedoch jenseits des 70. Lebensjahrs. Risikofaktoren sind ein langfristiger Östrogeneinfluss, Diabetes mellitus und erbliche Faktoren.
Gebärmutterkrebs verursacht zu Beginn oftmals gar keine Beschwerden. Ein erstes Anzeichen kann bei Frauen nach den Wechseljahren eine erneute Blutung aus der Scheide sein – wobei es hierfür auch ganz harmlose Ursachen geben kann. Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten, haben Betroffene häufig chronische Unterleibsschmerzen, verlieren stark an Gewicht, bluten aus der Blase oder dem Enddarm oder haben Schwellungen an den Beinen, weil der Lymphabfluss gestört ist.
Für Gebärmutterkrebs gibt es keine Methode zur Früherkennung bei beschwerdefreien Frauen. Der Frauenarzt wird zunächst eine ganz normale gynäkologische Untersuchung vornehmen und bei unklaren Blutungen oder einem auffälligem Untersuchungsbefund, einen Ultraschall durch die Scheide durchführen. Dabei können zum einen die Dicke der Gebärmutterschleimhaut aber auch schon eventuelle Veränderungen gesehen werden.
Besteht der Verdacht auf ein Karzinom, wird die Gebärmutter in der Regel gespiegelt. Unter Narkose wird dabei der Frauenarzt eine mit einer Kamera ausgestatte Sonde in die Gebärmutter einführen. Über einen Monitor kann man die Schleimhaut sehen und mit einer kleinen Zange auch direkt Proben aus der Gebärmutterschleimhaut entnehmen. Im Labor werden die Zellen unter einem Mikroskop untersucht. Eine genaue Diagnose liefert eine Ausschabung der Gebärmutter. Auch hier wird das entnommene Gewebe im Labor untersucht. Nach einer Ausschabung sollten die Frauen sich körperlich schonen – leichte Blutungen ein paar Tage nach dem Eingriff sind normal.
Wenn die Blutungen jedoch sehr stark sind oder starke Schmerzen hinzukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn sich die Diagnose nach der Gewebeuntersuchung bestätigt, können bildgebende Verfahren wie die Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie die Größe und die Lage des Tumors bestimmen. Wie ausgedehnt die Krebserkrankung jedoch wirklich ist, kann endgültig nur eine Operation klären.
Welche Therapie durchgeführt wird, hängt entscheidend von der Größe und der Lage des Tumors ab. Außerdem spielen das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand eine große Rolle. Beim Endometriumkarzinom ist die Operation die wichtigste Behandlungsmethode. Dabei soll möglichst das von Krebs betroffene Gewebe vollständig entfernt werden.
Hysterektomie
Bei der totalen Hystererektomie entfernen die Ärzte die Gebärmutter und den Gebärmutterhals. Entfernt werden zudem die beiden Eileiter und Eierstöcke sowie Lymphknoten aus der Region der Organe.
Minimal-invasive Operation
Im Gegensatz zu einem großen Bauchschnitt werden hier kleine Schnitte in der Bauchdecke vorgenommen. Danach führt der Operateur eine Sonde mit einer kleinen Kamera in den Bauchraum ein. Zusätzlich wird Gas in den Bauch gebracht – damit man die Organe besser sehen kann. Mit weiteren Sonden, die durch die anderen kleinen Schnitte gebracht werden, können die OP- Instrumente eingeführt werden. Der Vorteil dieses minimal-invasiven Eingriffs ist, dass die Patientinnen nach der OP weniger Schmerzen haben, nicht so lange im Krankenhaus bleiben müssen und die Wundheilung schneller voran geht.
Eine Operation zur Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) bei Gebärmutterkrebs kann im Marien Hospital Witten mithilfe eines Operationsroboters durchgeführt werden.
Durch den Operationsroboter ist ein besonders präziser Eingriff möglich: Da er beweglicher als das menschliche Handgelenk ist, kann die Gebärmutterentfernung millimetergenau durchgeführt werden. Das präzise Arbeiten mit dem Operationsroboter sorgt ebenfalls für eine hohe Sicherheit bei der OP, die besonders an sensiblen Strukturen wie Nervenbahnen oder Gefäßen von Vorteil ist. Auch Patientinnen, die bereits mehrfach operiert wurden, profitieren von dem Einsatz eines Operationsroboters.
Wie der Operationsroboter in der Frauenklinik des Marien Hospital Witten eingesetzt wird, gibt es in diesem Video zu sehen. Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe, erklärt die Vorteile des Einsatzes eines Operationsroboters für gynäkologische Patientinnen.
Jede Behandlung ist auch mit gewissen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Gerade die Scheidenschleimhaut kann durch die Bestrahlung gereizt werden, sodass sie verletzbar und auch anfälliger für Infektionen wird. Auch berichten viele Patientinnen, dass sie nach der Behandlung sehr müde und erschöpft sind.