Marien Hospital Witten - Wie Abnehmen meinen Alltag verändert hat
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Adipositaszentrum

Wie Abnehmen meinen Alltag verändert hat

Leiter der Adipositas Selbsthilfegruppe berichtet

Lars Bätz, Leiter der Adipositas Selbsthilfegruppe Witten, berichtet über seine Beweggründe für die größte Veränderung in seinem Leben - den Gewichtsverlust. Er erzählt von der Hilfe, die er im Adipositaszentrum Witten erfahren hat, seiner Arbeit und der Motivation in der Selbsthilfegruppe.

Wie haben Sie vom Adipositaszentrum Witten erfahren?
Ich habe durch einen Bekannten davon erfahren. Er war selbst stark übergewichtig und ich war erstaunt, dass er so viel abgenommen hat. In einem langen Gespräch mit ihm erfuhr ich dann vom Adipositaszentrum Witten und beschloss, selbst die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Witten aufzusuchen und mir dort Hilfe zu holen.

Was bedeutet der Gewichtsverlust für Sie?
Es war die beste Entscheidung meines Lebens und bedeutet mir alles. Ich habe in der Klinik endlich die Hilfe und Unterstützung bekommen, die mir sonst keiner geben konnte. Ich sage bewusst 'Hilfe', denn auch nach einer Operation ist es kein Selbstläufer, langfristig gesund zu werden und an Gewicht zu verlieren. Man sollte hinter seiner Entscheidung stehen und versuchen, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Am besten ist es, sich gründlich auf diese Operation vorzubereiten und fokussiert zu sein.

Was hat sich seit Ihrer Behandlung in Ihrem Leben besonders verändert?
Meine Flexibilität! Mein großer Traum ist in Erfüllung gegangen: Ich bin mit meiner Tochter Loopingachterbahn gefahren - das muss ein Papa einfach mit seiner kleinen Tochter machen. Außerdem kann ich normale Kleidung kaufen. Das ist ein Luxus, der für Normalgewichtige nicht nachvollziehbar ist. Es ist ein tolles Gefühl, sich in einem Geschäft etwas kaufen zu können, das einem gefällt und nicht nur, weil die Kleidung zufällig in der Größe vorhanden ist. Dieses Thema wird nicht gerne besprochen, aber als übergewichtiger Mensch fühlt man sich oft ausgegrenzt und benachteiligt. Durch die Behandlung spüre ich eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft. Was für mich zudem undenkbar war, nun aber Realität ist: Ich treibe sehr viel Sport. Momentan gehe ich zwei bis drei Mal pro Woche bis zu 10 km laufen. Ich habe mir fest vorgenommen, einen Halbmarathon zu laufen.

Sie sind seit Juli 2017 Leiter der Selbsthilfegruppe - wie viele Personen nehmen teil und was macht Ihre Selbsthilfegruppe aus?
Wir sind im Durchschnitt circa 50 Teilnehmer. Die Hilfe untereinander macht die Gruppe zu dem, was sie ist. Das wird sehr gut angenommen. Was ich gerne klarstellen möchte: Wir sitzen nicht im Stuhlkreis und stellen uns nacheinander vor: "Hallo ich bin der Lars und bin übergewichtig". Das Bild einer Selbsthilfegruppe ist durch Serien oder Filme verfälscht. Wir sprechen in den Gruppensitzungen miteinander und beantworten Fragen der Teilnehmer. Aber worauf ich wirklich stolz bin, ist der Austausch in privaten WhatsApp Gruppen über fachlich informative Themen. Dazu kommt aber auch der Austausch von Rezepten oder über andere Themen, die uns im täglichen Leben bewegen. Das Miteinander geht über die Teilnahme an den Sitzungen hinaus. Gab es ein besonders schönes oder spannendes Erlebnis, das sich in der Gruppe ereignet hat? Es gibt fast täglich schöne und spannende Momente. Zum Beispiel die Berichte über Erfolge von bereits operierten Teilnehmern. Aber auch unsere Veranstaltungen und Vorträge sind immer wieder ein tolles Erlebnis. Besonders freue ich mich, wenn Teilnehmerinnen, die schon lange einen Kinderwunsch hatten, davon berichten schwanger zu sein.

Welche Vorteile bietet die Selbsthilfegruppe und wie hilft sie Patienten?
Die Vorteile muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich finde es schön, die Menschen durch meine persönliche Geschichte zu ermutigen und ihnen zu zeigen, dass auch sie es schaffen können. Ich war mit 160 Kilogramm bei einer Größe von 1,85 m selbst adipös und ich habe es geschafft, gesund zu leben - das kannst Du auch! Die Selbsthilfegruppe hilft insbesondere durch die offenen und ehrlichen Gespräche. Wir sprechen die guten und schlechten Seiten an und nehmen somit die Illusion, dass es leicht ist, von heute auf morgen nur noch kleine Portionen zu essen. Denn der Kopf schreit häufig nach mehr. Wir müssen aber lernen, auf unseren Magen zu hören. Es ist wichtig, sich gegenseitig dabei zu unterstützen.

In wie weit unterscheiden und ergänzen sich die medizinische Behandlung des Adipositaszentrums und die Selbsthilfegruppe?
Ich denke, dass wir gemeinsam ein gutes Team sind. Durch die Anbindung an das Adipositaszentrum habe ich die Möglichkeit, bei Unklarheiten um Rat zu bitten. Bei unangenehmen Fragen kann ich das Sprachrohr für Patienten sein, die lieber anonym bleiben wollen. Voraussetzung ist natürlich ihre Erlaubnis, denn auch bei uns steht Verschwiegenheit an oberster Stelle. Obwohl die meisten Leute bereits vor der Operation in die Selbsthilfegruppe eintreten, entstehen nach dem Eingriff viele Fragen. Als Leiter der Selbsthilfegruppe plädiere ich für Geduld und gute Vorbereitung auf diese Phase. Die Gruppe ist ein guter Informationspool und wir können viele Antworten geben.

Kontakt

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Marien Hospital Witten
Marienplatz 2
58452 Witten
Fon: 02302 173-3826
Fax: 02302 173-1217
E-Mail: adipositas@
marien-hospital-witten.de

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