Adipositas – Ganzheitliche Behandlung | Marien Hospital Witten
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Adipositas

Adipositas - Definition und Ursachen

Die Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine Erkrankung, bei der sich überschüssiges Fett angesammelt hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Adipositas als chronische Erkrankung anerkannt und gibt weltweit alarmierend wachsende Zahlen an.

Adipositas beginnt bei einem Body Mass Index (BMI) von über 30 kg/m². Im Laufe der Zeit vermehren sich die Fettzellen im Körper so sehr, dass die Balance zwischen Fettgewebe und übrigen Gewebe verändert ist. Die Fettzellen werden zunächst größer und nehmen dann auch in der Anzahl zu. Die Ursachen von Adipositas liegen nicht nur in der Fehlernährung und im Bewegungsmangel. Auch komplexe Ursachen wie genetische Veranlagung, Stoffwechselerkrankungen und Medikamente können zur Entstehung von Adipositas führen.

BMI - Richtwert für Adipositas-Grad

Bei der Diagnose von Adipositas wird eine Einteilung in Adipositas-Grade vorgenommen, um zu definieren, wie weit fortgeschritten diese ist und welche Therapieoptionen in Frage kommen. Einen ersten Aufschluss über den Grad der Adipositas gibt der BMI. Auch wenn man mit dem BMI keine absolute Aussage über die Ausprägung der Erkrankung treffen kann, ist er doch ein anerkannter Richtwert.

Adipositas-Grad 1

BMI von 30-35 kg/m²

Adipositas-Grad 2

BMI von 35-40 kg/m²

Adipositas-Grad 3

BMI > 40 kg/m²

Für die Berechnung des BMI wird folgende Formel angewendet:
BMI=Gewicht in Kg : (Größe in Metern)²

Während der Diagnosestellung werden dann weitere Tests und intensive Patientengespräche durchgeführt, um die Ursache für die Adipositas festzustellen und eine individuelle Behandlung festzulegen.

Prof Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie fasst in diesem Video zusammen, wie die Diagnose Adipositas vor dem Beginn einer Therapie gestellt wird.

Gefahren und Folgeerkrankungen von Adipositas

Mit steigendem Grad an Adipositas ist auch das Risiko, an Folgeerkrankungen zu leiden erhöht. In erster Linie sind das Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herzkrankheiten, verschiedene Krebserkrankungen, Schlafapnoe, Wirbelsäulen-, sowie Gelenkerkrankungen. Typischerweise bestehen mehrere dieser Erkrankungen gleichzeitig und verschlimmern sich mit steigendem Body-Mass-Index (BMI). Daneben sind auch soziale, psychische und wirtschaftliche Nachteile mit Adipositas verbunden.

Adipositas ist mehr als nur ein kosmetisches Problem. Vielmehr ist sie eine anerkannte Krankheit, die zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt. Adipositas ist eine gravierende, lebenszeitverkürzende, chronische Krankheit. Etwa 650.000 Menschen in Deutschland haben eine extreme Adipositas (BMI > 40), auch Adipositas permagna genannt.

Ganzheitliche Behandlung von Adipositas

Das Team des Adipositas Zentrum Witten hat sich zum Ziel gesetzt, die Betroffenen mit der Diagnose Adipositas durch ein umfassendes Behandlungskonzept bei ihrem Weg aus der Fettleibigkeit zu einem gesunden Leben zu unterstützen. Eine Zusammenarbeit mit einem großen Netzwerk aus Experten verschiedener Fachrichtungen, Kooperationspartnern und Selbsthilfegruppen ist dabei besonders zielführend.
Die konservative Therapie der Adipositas, mit den Bausteinen Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie wird als kontrolliertes multimodales Konzept (MMK) bezeichnet. Diese Behandlung sollte über sechs Monate konsequent durchgehalten werden.  

Ernährungstherapie bei Adipositas


Im Rahmen der Ernährungstherapie erhalten Menschen mit Adipositas eine individualisierte Ernährungsempfehlung und -beratung. Die Beratungen finden sowohl in Einzelgesprächen als auch in Gruppensitzungen statt. In erster Linie werden - angepasst an die Lebensbedingungen und die zu erreichenden Ziele - Ernährungsempfehlungen erstellt. Gleichzeitig werden Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Ernährung besprochen.

Bewegungstherapie bei Adipositas


Die Bewegungstherapie hat das Ziel, den täglichen Energieverbrauch zu erhöhen. Es ist wichtig, eine Art von Bewegung zu finden, die Spaß macht und die man gerne regelmäßig ausübt. Als gelenkschonende Bewegungsart bietet sich hier beispielsweise Wassergymnastik an. Außerdem sind Gruppenaktivitäten wichtig, die ebenfalls entsprechend der Bewegungsfähigkeit ausgewählt werden sollten.

In einer Gruppe kann man lernen, die Scham zu überwinden und sich frei zu bewegen. Denn starkes Übergewicht kann zu Selbstwertproblemen, Problemen im sozialen Verhalten und sogar zu kompletter Isolation führen.

Für die Kostenübernahme Bewertung des Stadiums der Erkrankung und einer Operation bei Adipositas ist es hilfreich, sein Bewegungsprofil näher zu erläutern: tägliche Bewegung im beruflichen Umfeld, Spaziergänge, sportliche Tätigkeiten.

Verhaltenstherapie als unterstützende Behandlung bei Adipositas


Psychische Faktoren können bei der Therapie einer Adipositas eine wichtige Rolle spielen. Deshalb ist die Verhaltenstherapie ist ein wichtiger Teil des Multimodalen Konzepts, da der Umgang mit Essen und der Kalorienaufnahme je nach psychologischer Lage verändert sein kann. Essen zu sich zu nehmen kann in bestimmten Lebenssituationen als emotionales Ventil wahrgenommen werden und für Betroffene eine Art Konfliktkompensation sein. Zudem kann die Erkrankung mit einer sozialen Isolation und sogar mit einer Depression einhergehen.

Bei einem psychologischen Gespräch werden die Lebensgewohnheiten besprochen und auch Kriterien, die einer eventuellen Adipositas-OP im Wege stehen, benannt. In den folgenden Monaten werden Betroffene dann auf ihrem Weg psychologisch begleitet.

Krankenkassen bieten ihren Versicherten auch Programme an, die deutschlandweit als ambulante Adipositas-Therapiekonzepte unter ärztlicher Betreuung angeboten werden (Optifast, DOC WEIGHT, MOBILIS).

Adipositas - Bariatrische Operationsverfahren

Hat eine konservative Behandlung über einen längeren Zeitraum nicht den gewünschten Effekt erzielt, sind Operationsverfahren die effektivste Maßnahme zur Reduktion des Gewichts. Einer Operation müssen strukturierte, längerfristige dokumentierte Therapien vorausgehen. Außerdem sollte gezeigt werden, dass konservative Therapieverfahren nicht mehr helfen.
In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie, der Klinik für Anästhesie, Schmerz- und Intensivmedizin sowie Kooperationspartner und niedergelassenen Arztpraxen, bietet das Marien Hospital Witten eine risikoarme Therapie mit höchstem Standard. Dabei werden verschiedene minimal-invasive und robotische Operationsverfahren eingesetzt. Hier wird individuell mit jedem Patienten besprochen, welche Operationsmethode genutzt wird.

Schlauchmagen (sleeve gastrectomy)


Bei dieser Operation wird der Magen zu einer Art Schlauch umgeformt und ein kleiner Teil des Magens entfernt. Der Magen wird durch dieses Verfahren verkleinert und es können nun geringere Mengen Nahrung als zuvor aufgenommen werden. Die Patienten sind schneller satt, da der Magen durch die geringere Größe schneller voll ist. Zudem stellt sich schnell auch ein vermindertes Hungergefühl ein. Diese beiden Effekte führen zu einer Gewichtsreduktion.

Schmalerer Magen nach einer Schlauchmagen-Operation

Magenbypass


Bei dieser Operation wird kein Teil des Magens entfernt, sondern ein kleinerer Teil des Magens abgetrennt und direkt mit dem Dünndarm verbunden. So gelangt die Nahrung schneller von der Speiseröhre in den Darm. Ca. 100 cm weiter unten am Darm kommt die Nahrung mit den Verdauungssäften aus der Bauchspeichelsdrüse und der Leber zusammen, do dass Nahrungssubstrate aufgenommen (resorbiert) werden.

Magenbypass mit Direktverbindung zum Dünndarm

Die Magenband-OP - eine veraltete Therapiemethode


Diese Operationsmethode wurde früher häufig eingesetzt. Auf Grund vielfacher Problematiken in der Langzeitbeobachtung, wird heute von dieser Operation Abstand genommen. Ein Magenband wird am Übergang von der Speiseröhre zum Magen platziert und sorgt dafür, dass geringere Mengen Nahrung aufgenommen und in den Magen gelangen können.

Prof Dr. Metin Senkal, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Marien Hospital Witten fasst in diesem Video die Operationsmethoden noch einmal zusammen.

Kostenübernahme von Therapie und Operation bei Adipositas durch die Krankenkasse

Wurde die Diagnose Adipositas gestellt, wird zunächst die konservative Adipositas Therapie nach dem Multimodalen Konzept durch das Adipositas Zentrum Witten durchgeführt. Auch Patienten, bei denen eine spätere Operation wahrscheinlich ist, durchlaufen zunächst den Dreiklang aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Eine Umstellung der Ess- und Bewegungsgewohnheiten ist auch bei einer späteren operativen Behandlung sehr wichtig und wird von der Krankenkasse sogar häufig als Voraussetzung für die Kostenübernahme einer bariatrischen Operation vorgegeben.

Die Therapie im Adipositas Zentrum Witten entspricht den Vorgaben der Fachgesellschaften, denn bevor eine Operation als Maßnahme zur Gewichtsreduktion durchgeführt wird, ist eine Betreuung durch einen anerkannten Ernährungsmediziner oder Diätassistenten vorzuweisen. Zudem wird für die Kostenübernahme einer bariatrischen Operation durch die Krankenkasse der Nachweis einer psychologischen Bewertung erwartet.

Plastisch-rekonstruktive Operationsverfahren

Nach magenverändernden Operationen kommt es häufig zu einem starken Gewichtsverlust. Eine Folge des großen Gewichtsverlusts ist überschüssige Haut an Bauch, Brust, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß. Um diese überschüssige Haut zu entfernen, gibt es unterschiedliche Operationsmöglichkeiten in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, die die Körperkontur wiederherstellen:

  • Bauchdeckenstraffung (Abdominalplastik)
  • Bruststraffung (Mastopexie)
  • Oberarmstraffung (Brachioplastik)
  • Oberschenkelstraffung und Unterschenkelstraffung
  • Gesäßstraffung
  • Schamhügelstraffung
Patientin halbiert ihr Körpergewicht nach Operation
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Adipositas-Patientin Nicole Schmidt hat bereits mehr als 80 Kilo abgenommen. Ihre ganze Geschichte lesen Sie hier.

Über 120 Kilo abgenommen
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Adipositas-Patient Dogukan Genc berichtet von seiner Magenverkleinerung. Mehr dazu lesen Sie hier.

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